Für mich war es eine Reise in eine Stadt, die ich bis zum vergangenen Herbst überhaupt nicht kannte. Und dennoch fühlte ich mich ab der ersten Minute dort daheim, ist doch Opatija wie ein „Bad Ischl am Meer“. Der Luftkurort aus der Kaiserzeit hat – trotz einiger Bausünden – noch immer seinen Charme von früher und deshalb gibt es Dank des unheimlich herzlichen Bürgermeisters Ivo Dujmic auch eine Städtepartnerschaft mit Bad Ischl. Sisi liebte Opatija, oder Abbazia, wie es früher hieß. Die Gartenreise sollte eine Untermauerung der Freundschaft sein – sie wurde allerdings ein Staatsbesuch, habe ich doch den Bürgermeister ermutigt den alten sogenannten „Amerikanischen Garten“ wieder fürs Publikum zugänglich zu machen.

Wir waren die ersten, die den ehemals Botanischen Garten mit fantastischem Blick auf die Kavarner Bucht besuchen konnten – und ich durfte dort eine Kamelie pflanzen – in der Farbe weiß. Denn die Geschichte aus der Kameliendame kannte der Bürgermeister nicht. Eine weißblühende Kamelie stand im Fenster, wenn die Kurtisane ihre Liebhaber verwöhnte, eine Pflanze mit roten Blüten, wenn der Besuch ein Mal im Monat wohl nicht nach deren Wunsch ausfallen würde. So erstrahlt nun eine weiße Kamelie hoch über dem Meer und eine der ganzen wenigen vorbehaltene Eintragung in das goldene Buch der Stadt erinnert an diesen historischen Moment. Ich hab versprochen, dass ich wiederkomme – denn die Gastfreundschaft in Opatija ist, so wie in ganz Kroatien, enorm!