Treffen sich in diesen Tagen Gartenbesitzer, dann gibt es eigentlich nur ein Thema: Schnecken. Die extremen Niederschläge haben sogar Gärten heimgesucht, die in den letzten Jahren beinahe verschont waren. Und dann wird darüber berichtet, wie die Jagderfolge der letzten Tage ausgefallen sind. „342“ verkündete stolz ein Gartenfan, der Mitten in einer Siedlung Abend für Abend auf Beutezug geht, ehe es die schleimigen Gartenschädlinge machen. Pflänzchen, die zum Setzen auf einen Tisch gestellt wurden, waren innerhalb einer Nacht vollkommen abgefressen. Dahlien, Bohnen, Sonnenblumen – in vielen Gärten fehlen sie dieses Jahr, weil die Spanische Wegschnecke einfach unersättlich ist.

Auch der Biogärtner ist betroffen

Auch bei mir haben Blindschleiche, Ringelnatter, Igel und Laufkäfer die Plage nicht abhalten können. Auch das sehr früh gestreute Bioschneckenkorn (auf Eisen-III-Phosphat-Basis) hat nur eine noch größeren Schaden abwenden können. Und so wird über die Bekämpfungsmaßnahmen diskutiert, wo immer man sich trifft: Schere als Killer, Bambusspitzen als grausames Sammelgerät oder auch die noch immer weit verbreitete Bekämpfung mit Salz und Brandkalk gibt’s noch. Da denke ich zurück an den herrlichen Garten von Marie-Luise Kreuter im bergischen Land bei Köln. Sie hat nie (!) Schnecken umgebracht, höchstens umgesiedelt. Und der Garten war perfekt. Vielleicht löst der extreme Kampf gegen etwas genau die Invasion aus… Noch schaffe ich diese Gelassenheit nicht. Aber ich übe – und jetzt geh ich Schnecken fangen…