Zwanzig Jahre ORF-Gartenreise zu den schönsten Gärten Englands brachten viele Erlebnisse für Gäste, aber auch für mich. Das schönste waren die gemeinsamen Gartenfreuden, die wir genossen haben.

Die große Gastfreundschaft der Briten und die langen Abende an der Whiskeybar, bei denen geplaudert, geplaudert und geplaudert wurde. Genau das macht diese Reise so schön – egal wo man sich trifft – es gibt immer etwas zu erzählen.

Wartezeiten, wie sie beim Reisen immer wieder einmal vorkommen, sind ganz und gar kein Problem: schon wird über die neue Kletterrose berichtet, die Clematis, die nicht mehr an der Welke leidet oder das duftende Jelängerjelieber – das Geißblatt, das nicht nur wir, sondern auch die Blattläuse schätzen. Dank digitaler Fotografie, Smartphone und I-pad werden Gärten von daheim lebendig und was früher nur in dicken Alben aufbewahrt wurde, findet heute auf einen kleinen Chip Platz. An der Bar werden die Bilder begutachtet…

Freilich können solche Plaudereien auch das eine oder andere Problem auslösen. Auf gut österreichischen: man verratscht sich…
Für den Reiseleiter ein besonders peinlicher Moment, denn was die Pünktlichkeit betrifft, bin ich immer Vorbild und hab auch nie Schwierigkeiten mit den Teilnehmern der doch recht großen Gruppe. Beim Heimflug vor einigen Jahren passierte es: Den Zwischenstopp in Frankfurt nutzte ich zum Toilettenbesuch und kam dort mit einem Gärtnerfreund ins plaudern…

Sie ahnen es!

Der Weiterflug erfolgte ohne den Reiseleiter und der zweiten Plaudertasche. Die Lufthansa zeigte sich kulant – Hotel und Rückflug wurden kostenlos organisiert. Der Abend im Hotel gab nun ausgiebig Zeit zum Tratschen. Die Gruppe kam ohne mich nach Hause. Und die Schelme dachten ich hätte eine Freundin in Frankfurt…