Wintergärten und Gewächshäuser sind die grüne Oase für Garten- und Pflanzenliebhaber. Damit schlägt man den Jahreszeiten ein Schnippchen. Das Motto: Ein ganzes Jahr lang soll es grünen und blühen. Damit die Kosten nicht explodieren, hier ein paar Tipps.

Gewächshäuser, wie man sie von Botanischen Gärten kennt, also Glashäuser, in denen die Gärtner die Pflanzen vorziehen, benötigen viel Energie. Genau so wie Wintergärten, die rund ums Jahr als Wohnraum genutzt werden. Entweder sind die Glasfronten so energiedämmend, dass kaum noch Licht durch kommt (zum Beispiel bei den 3fach Gläsern) oder sie sind optimal für die Pflanzen, aber viel Wärme geht verloren. Hobby-Gärtner müssen aber keine Angst vor dem Wintergarten als „Energiefresser“ haben, denn es gibt zahlreiche Pflanzen, die im Winter mit ganz wenig Wärme auskommen, ja, sogar für kurze Zeit Frost ertragen. Damit kann ein solches grünes Wohnzimmer ohne gedämmten Glas völlig unbeheizt betrieben werden.

 

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 Ein historisches Gewächshaus  Königliche Gartenakademie  Britische Glashäuser sind oft Vorbild

 Hohe Temperaturen sind problematischer, als Minusgrade

Dennoch heißt es aufpassen, denn meist sind die „Minus“-Temperaturen weit weniger problematisch, als die Temperaturen von mehr als 25 Grad, wie sie an sonnigen Wintertagen oft auftreten. Robustheit ist also gefragt: Kamelien, die ab Jänner in einem solchen Wintergarten die Blüten öffnen, sind nur bedingt verwendbar, denn bei Temperaturen über + 15 Grad und trockener Luft, fallen die Knospen ab. Hier müsste man an sonnigen Tagen kräftig lüften – genau dann, wenn man sich auf einen gemütlichen Kaffee in den Garten unter Glas setzen will. Daher sollte man sich bei so extremen Bedingungen lieber auf robuste Grünpflanzen konzentrieren: Bambus, Wollmispel, Mittelmeerschneeball oder echte Feige, Olive, Seidenbaum oder die eine oder andere Palme, wie die Zwergpalme oder bei größeren Anlagen auch die Phoenixpalme sind geeignet um dieser Temperaturschwankungen zu überstehen. Mit dem Gießen heißt es aufpassen: Zuviel Wasser bei kühler Witterung kann für alle diese Pflanzen den Tod bedeuten. Bei Sonnenschein sollte im Winter aber mäßig gewässert werden. Im Sommer kommen die Pflanzen entweder ins Freie, oder der Wintergarten wird bei großer Hitze gut gelüftet und schattiert. Am besten automatisch, denn dann ist man vor bösen Überraschungen gefeit, wenn man einige Tage nicht Zuhause ist.

Noch ein Ratschlag: Achten Sie auf Schädlingsbefall, denn einige wenige dieser ungeliebten Gäste sind leicht zu beseitigen. Übersieht man sie aber, kommt die Invasion. Besonders lästig im Wintergarten sind Wollläuse. Sie vermehren sich extrem rasch und sind de facto kaum vollständig auszurotten. Die besten Erfolge hat man in solchen geschlossenen Räumen aber mit Nützlingen erzielt. Australische Marienkäfer haben die Wollläuse „zum Fressen gern“. Genau so sollte man auch Blattläuse oder die lästige Weiße Fliege mit Nützlingen bekämpfen. Im Fachhandel gibt es dafür Spezialisten, viele Informationen findet man aber auch im Internet (www.biohelp.at).

Heizen und Kühlen

Viele, die sich ein Gewächshaus oder einen Wintergarten errichten wollen, denken oft nur daran, „Wie kann ich den heizen“. Doch die viel gravierendere Frage ist: „Wie bringe ich die Wärme raus“! Daher ist bei der Planung das absolut wichtigste für große Lüftungsfenster (die automatisch gehen) und einer praktischen (ebenfalls automatischen) Schattierung zu achten.