Kräuter auf der Fensterbank

Sie sind die bequemsten Vitaminlieferanten an kalten Wintertagen: Die Kräuter. Ausgesät lässt sich Kresse am leichtesten kultivieren. Sogar bloß auf angefeuchteter Küchenrolle, keimen die Samenkörner innerhalb weniger Tage und ergeben eine Delikatesse für Butterbrot und Salat. Aber auch Schnittlauch wächst ganz flott am Küchenfenster – wenn er nur davor eine Zeitlang dem Frost ausgesetzt war. Ansonsten kümmert er bloß dahin. Petersilie wächst als Jungpflanze gekauft wenigstens ein paar Wochen – gibt sich aber schließlich meist dem wenigen Licht und den hohen Zimmertemperaturen geschlagen. Ähnlich geht’s dem Lieblingskräutlein der letzten Jahre: Basilikum überlebt, wenn es nicht beim Heimtransport von der Gärtnerei oder dem Supermarkt (wo es oft im Kühlregal!!! steht) verkühlt wird. Kälte mag diese Pflanze nämlich ganz und gar nicht. Auch nicht die Zugluft beim Lüften.

Winterlinge

Sie zählen für mich zu den Frühlingsboten schlechthin. Nein, nicht die Schneeglöckchen, sondern die Winterlinge (Eranthis hyemalis). In vielen Jahren tauen sich diese kleinen gelben Frühlingsboten selbst den Schnee weg und beginnen unter Sträuchern und Bäumen ihre Dotterblumen gleichen Blüten zu öffnen. Als Knollen werden sie üblicherweise im Herbst gepflanzt, am besten zuvor einige Stunden gewässert. Noch besser ist der Erfolg, wenn man den Winterling als Pflanze im Frühjahr in Gärtnereien kauft. Oft stehen sie abgeblüht zum Wegwerfen bereit – da sollte man sie „retten“. Hat man einmal im Garten Winterlinge, hat man sie überall und immer. Sie säen sich bereitwillig aus und werden von Jahr zu Jahr mehr. Aus einem einzigen Topf sind bei mir nach 10 Jahren ganz Blütenrabatte geworden.