Das feuchtwarme Wetter lässt die Schnecken fröhliche Schlemmerfeste feiern. Heute gepflanzt, am nächsten Morgen schon verschwunden. „Es ist einfach nur grauslich“, schrieb mir eine Gemüsegärtnerin, die tagtäglich am späten Abend absammeln geht und am Kalender die Beutezahlen vermerkt – mit fallender Tendenz: 327, 298, 156… .

Jetzt schon Schneckeneier…

Es erinnert ein wenig an die Corona-Statistik, die bei uns in Österreich im Moment sehr gut aussieht, weil alle so halbwegs brav sind. Die Schneckensammlerin offenbar auch, denn je mehr man von den schleimigen Tierchen beseitigt, desto weniger können sie sich vermehren. Und erste Schneckeneier habe ich JETZT (!) schon gefunden. Die Trockenheit am Beginn des Gartenjahres hat offenbar zu einem frühzeitigen Vermehrungsdrang geführt.

Viele der Tipps, die ich rund um die schleimige Gartengesellschaft bekommen habe, sind nichts fürs Protokoll. Schere, Salz, Waschpulver, Ertränken… Ein wenig klingt das alles nach mittelalterlichen Folter-Methoden und doch gibt es einige, die bei diesen Greueltaten nicht mitmachen und dennoch von sensationellen Erfolgen sprechen: Diese haben „Frieden geschlossen“ und den Tierchen gewisse Bereiche überlassen und dafür bleiben tatsächlich die Gemüse- oder Blumenbeete verschont.

Igel, Blindschleiche, Ringelnatter und Laufkäfer als Exekutoren

Am kuriosesten ist freilich nach wie vor die Gartenliebhaberin mit (halb)weichem Herz: Sie sammelt die Schnecken, kann sie aber nicht töten. So steckt sie sie mit Salatblättern zusammen in einen Plastiksack und bindet ihn zu und wirft sie in die Mülltonne. Auch nicht nett. Da finde ich es am besten, wenn Igel, Blindschleiche, Ringelnatter und Laufkäfer den Job des Exekutors übernehmen.