Als Journalist kam ich vor mehr als 10 Jahren zum ersten Mal auf die IPM, die Internationale Pflanzenmesse im deutschen Essen. Nur Fachbesucher dürfen in die Hallen und mein damaliger Besuch war wie eine Reise ins Schlaraffenland. Alles, was das Gärtnerherz erträumt, steht auf dieser Messe in den Hallen – und das in Topqualität und in voller Blüte.

Mit den Jahren gewöhnt man sich an diese paradiesische Kulisse, aber es ist dennoch immer wieder ein Erlebnis. Für den Biogärtner gab es zu Beginn wenig zu schauen. Damals, am Beginn des 21. Jahrhunderts dominierte die Chemie. Das hat sich nun grundlegend geändert. “Bio” findet man auf allen Plakaten und Etiketten. Meist korrekt verwendet, manchmal aber ist es bei genauerer Betrachtung eine Mogelpackung.

Die Ösis als Vorreiter

Das tolle dabei: Stellt man sich bei den Messeständen als “Ösi” vor, dann ist ein “Bio-Gespräch” gleich ein ganz anderes: “Ihr seid ja Meilen voraus”, wird uns da offenbart. Und so manches “Bio-Produkt” darf bei uns als solches gar nicht mit der Bezeichnung verkauft werden. Viel strengere Regeln gelten in der Alpenrepublik. Das ist erfreulich und die Prognose ist noch erfreulicher. Bei den Gesprächen mit den vielen hunderten Journalistenkollegen zeigt sich klar: Biogärtnern wird in den kommenden Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen. Eine gute Nachricht für uns und eine noch bessere Nachricht für die Umwelt, die ich da im Koffer aus Essen mit nach Hause genommen habe. Eine Bio-Schlaraffenland!