Ob Gartenliebhaber oder nicht, man entkommt den Frühlingsgefühlen nun nicht mehr: Sonnige Märztage, an denen die Vögel ihr morgendliches Konzert beginnen und Krokus, Narzissen und Veilchen ein buntes Feuerwerk starten, sind ein eindeutiges Signal. Und dann landen auch schon die ersten Frühlingskräuter im Salat! Jetzt ist der Winter, der kein richtiger war, zu Ende. Dann heißt es: Ich bin Frühling!

Für die Augen: die schönsten Frühjahrsblüher

Sind es die letzten Schneeglöckchen? Die Krokusse? Oder doch die Mini-Narzissen? Der Frühling spielt alle seine Trümpfe aus – je nach Witterung manchmal sehr dezent und geschützt, in anderen Jahren aber wieder mit einem Überschwang, der narkotisiert. Gerade jetzt lassen sich auf Balkon, Terrasse oder im Garten im Handumdrehen Farbkleckse pflanzen, die die Blicke auf sich ziehen. Nicht bloß für ein paar Tage, sondern meist für einige Wochen. Und das schönste an diesen Frühlingsblühern: Viele kommen dann Jahr für Jahr wieder.

Narzisse

Narzisse

Die Farben des Frühlings – die Pflanzen:

Ob Mininarzisse („Tete a tete“) oder der großblütige Märzenbecher („Golden Harvest“), die Auswahl an gelbblühenden Pflanzen ist enorm. Die kleinen zarten Blüten der Schlüsselblumen gehören da genau so dazu, wie die Blüten des Winterlings, der meist die Blütensaison startet. Aber auch bei den Gehölzen ist die Auswahl an gelben Blüten enorm: Die Forsythie („Maree d’Or“ – bleibt klein und ist entzückend) oder der heimische Dirndlstrauch („Jolico“ – bringt auch noch köstliche Früchte) – sie alle betören mit gelben Blüten. Beliebt ist im Frühjahr auch blau: Blausternchen („Scilla“), Traubenhyazinthen oder die ersten Zwergiris sind die Elite unter den Pflanzen, die in diesem kühlen Farbton blühen – nicht nur im Garten, sondern auch in bepflanzten Schalen. Mein Liebling in wenigen Wochen ist dann die Schachbrettblume: Ihr zarten Blüten in lila oder weiß wachsen am besten dort, wo der Boden leicht feucht ist. Gepflanzt wird im Herbst die Zwiebel oder man kauft nun vorgezogene Pflanzen.

Schachbrettblumen

Schachbrettblumen

Für die Nase: die duftendsten Pflanzen

Den Frühling, den riecht man – und das ist nicht nur eine Redensart, sondern das ist tatsächlich so: Der zarte Duft von einigen wenigen Schneeglöckchen in einer Blumenvase am Frühstückstisch, oder von Schlüsselblumen oder Primeln direkt im Garten. Der zarte Start, der seinen ersten Höhepunkt mit der Blüte der Narzissen erreicht oder bombastisch mit den Hyazinthen abrundet, wird neben den vielen Gehölzen, wie Jasmin, den Garten in eine Duftwolke hüllen.

Der Duft des Frühlings – die besten:

Bei den Veilchen ist die Auswahl enorm. Hunderte Sorten sind im Laufe der Jahrhunderte gezüchtet worden, manche sind durch Zufall in den Gärten entstanden. Das Veilchen mit seinem betörenden Duft („Donau“ ist eine besonders stark blühende, duftende Sorte) gehört da genau so dazu, wie die Balsampappel (Populus trichocarpa). Nur in den wenigen Tagen, in denen die Knospen aufspringen, verströmt sie einen balsamischen Duft.

Für den Gaumen: die ersten Kräuter

Die Liebe geht durch den Magen. Dem kann sich der Frühling auch nicht entziehen. Und so sind die ersten Frühlingskräuter die wichtigsten im Jahresreigen des Gemüsegartens. Am besten man zieht sie im Topf am Balkon, dann kann man die würzigen Frühlingsboten ohne Umwege in die Küche und in den Salat holen.

Gartenkresse

 Die Würze des Frühlings – die Kräuter:

Der „Waldknoblauch“, besser bekannt als Bärlauch, steht natürlich an oberster Stelle bei den Frühlingsboten. Er lässt sich auch problemlos in etwas größeren Töpfen ziehen. Der „kultivierte“ Bruder, der Schnittlauch, wächst auch im Freien am besten. Wenn er auch für einige Wochen auf der Küchenfensterbank überlebt, dünn und würzig sind die Blätter vor allem dann, wenn sie im Freien gezogen werden. Nicht fehlen darf im Frühlingskräuterreigen die Kresse (auf der Fensterbank zu ziehen) oder die erste Brunnenkresse. Auch sie lässt sich in wassergefüllten Schalen am Balkon aussäen. Und wer ein lästiges Unkraut verspeisen will: Eie ersten zarten Blätter des Erdhollers (Giersch) ergeben einen köstlichen Salat. Genau so wie die Vogelmiere („Hühnerdarm“ genannt), die nach frischem Mais schmeckt.