Genau 400 Mal habe ich Sonntag für Sonntag in der Gartensaison bereits die ORF-Sendung „Natur im Garten“ präsentiert. Am Sonntag feiere ich das in der heutigen Medienwelt seltene 20-jährige Jubiläum. Zu sehen ist die 400. Sendung am 31. August um 17.30 Uhr in ORF 2.

Niemals hätte ich daran gedacht, dass es diese Sendung 20 Jahre lang gibt. Aber offenbar hat es exakt den Zeitgeist getroffen. Als die ersten Sendungen ausgestrahlt wurden, da war in den Gärten vieles im Argen: Kunstdünger, Spritzmittel gegen alle möglichen Tierchen und Unkrautvernichter. Kurz vor dem Start der ersten Sendung habe ich meinen Bestseller „Der Garten für intelligente Faule“ geschrieben. Genau das war auch der Grund, dass die niederösterreichische Garteninitiative und meine Vorliebe fürs ökologische Gärtnern zusammengefunden haben.

Heute muss man „giftige“ Pflanzenschutzmittel suchen

Und so waren die Eckpfeiler für die Sendung klar: Wir wollen die große Leidenschaft der Österreicherinnen und Österreicher für das Garteln zeigen, die Türen zu den vielen Gartenparadiesen öffnen und viele Tipps geben, wie man das alles mit der Natur und nicht gegen die Natur erreicht. Schon bald wurde aus den ersten kleinen Initiativen eine große Bewegung. Wenn man heute durch Gärtnereien oder Gartencenter geht, muss man ‚giftige‘ Pflanzenschutzmittel suchen. Und selbst die Profis setzen zunehmend auf ungefährliche Hilfsstoffe, stärken Pflanzen mit Schachtelhalmextrakt, Mikroorganismen oder sprühen Chili-Knoblauchextrakte gegen Schädlinge.

Fixer Bestandteil in der Sendung sind auch die immer außergewöhnlichen Tipps der „Kräuterhexe“ (so nennt sie sich selbst) Uschi Zezelitsch. Ich treffe sie zwar nur ab und zu tatsächlich, denn diese Teile werden bei ihr daheim im Burgenland aufgezeichnet, aber wir sind mittlerweile ein Team, das auch auf Messen und anderen Events auftritt.

Die Sendung hat sich immer wieder verändert. So sind die Gärtnerinnen und Gärtner der Garten Tulln seit einigen Jahren mit dabei und geben Einblicke in die Pflege von Gärten. Genau dieses Praxiswissen ist es, was ich immer den Gartenliebhabern vermitteln will. Ich freue mich auch, dass ich selbst Tag für Tag etwas lerne. In diesen zwanzig Jahren hat sich aber auch bei der Leidenschaft der Gärtnerinnen und Gärtner für Gartenbesuche geändert. In allen Bundesländern gibt es lokale und überregionale Initiativen, die die offenen Gartentüren organisieren. Allen voran in Niederösterreich mit fast 100 Schaugärten. Da waren wir mit der Sendung ein wenig Vorbild, denn die Gartenbesuche sind ein Kernbereich bis heute.

Drei Fragen an den TV-Gärtner

Hat sich in den 20 Jahren etwas in der Gartenkultur verändert?

Absolut. Sind wir damals Außenseiter gewesen und oft am frühen Sonntagnachmittag auf Sendung gegangen, sind wir nun im Vorabend und sogar mit einigen Sendungen im Hauptabend.

Kann der Biogärtner, ohne erkannt zu werden Pflanzen kaufen?

Nein – dort, wo das Stammpublikum ist, gibt’s immer Fragen. Aber das mache ich gerne. Würde niemand mehr etwas fragen, dann wäre es Zeit zum Aufhören.

Apropos aufhören! Seit zwei Jahren in Pension und dennoch vor der Kamera – wie lange?

Ich hab nun einmal für das nächste Jahr zugesagt weiterzumachen. Ich versuche zu bremsen, aber noch macht alles sehr großen Spaß. Vor allem die Reisereportagen mache ich weiter.