Es gibt Düfte, die vergisst man nicht. Für mich zählt dazu unweigerlich die Weihnachtszeit. Meine Mutter liebte den Weihrauch und so wurde alljährlich um die Adventzeit das ganze Haus in dichte Wolken aus dem Harz des Boswelia-Baumes gehüllt. Oft streute sie die Körnchen bloß auf die Herdplatte, manchmal – um auch entlegener Winkel des Hauses zu erreichen – wurde Kohle angezündet und darauf der Weihrauch gelegt und im gesamten Haus verbreitete sich der „Weihnachtsduft“.

Potpourri an weihnachtlichen Düften

Dazu kamen freilich noch die frischen Tannenäste, die den Duft (meiner Meinung nach viel intensiver als heute) verströmten. Und der wohl wichtigste Moment: wenn am Hl. Abend die Weihnachtsgans ins Backrohr kam. Dann war das Potpourri an weihnachtlichen Düften komplett.

Ich denke, dass es genau diese Zeit der Kindheit war, die mich als „Duftmensch“ geprägt hat. Seither gilt bei der Auswahl von Pflanzen immer der Duft als wichtigstes Kriterium. Und so freue ich mich schon, wenn in den nächsten Wochen an milden Tagen das Strauchgeißblatt einzelne Blüten öffnet oder der Winter-Duftschneeball erste rosarote Blüten zeigt und seinen unvergleichlichen Duft verströmt. Nicht zu vergessen: die ersten Frühlingszwiebelblumen. Die gab es bei uns daheim auch schon rund um den Jahreswechsel: Hyazinthen gehörten einfach zum Silvester-Abend, genau so wie ein Fondue. Und das verströmt ja auch einen intensiven Duft, um es dezent auszudrücken.