Rittersporne kann man als wahre Sehnsuchtspflanzen bezeichnen, denn sie sind in einem Garten, wenn sie in voller Blüte stehen, ein absoluter Blickfänger. In Gruppen in einem Rosen- oder Staudenbeet gepflanzt, sorgen sie mit ihren blauen, weißen oder auch rosa Blütenkerzen für die dritte Dimension im Blumengarten. Doch die Staude hat einige Vorlieben und – einen Feind…

Die Vorlieben und der Feind

  1. Rittersporne, botanisch „Delphinium“ gibt es viele. Rund 300 Arten zählten die Botaniker, dazu unendliche viele Züchtungen. Viele der jetzt angebotenen Pflanzen werden aus Samen gezogen, die generell meist nur eine kurze Lebensdauer haben. Die königliche Gartenbaugesellschaft in Wisley testet derzeit gerade diese Sorten. Alte Sorten (viele davon von Karl Foerster) sind stabil und lange Jahre im Garten zu finden.
  2. Als Standort ist ein humoser, durchlässiger, aber gut lehmiger Boden ideal. Da fühlen sie die Pflanzen wohl und – vorausgesetzt, man hat die richtige Sorte gewählt – hat man für einige Jahre Freude daran.
  3. Wer frisch pflanzt, muss achtgeben: Die Rittersporne vertragen es nicht, wenn man sie zu tief setzt. Oft ist das schon der Anfang vom Ende.
  4. Die größten Feinde der Rittersporne sind die Schnecken. Schon im zeitigen Frühjahr stürzen sie sich auf den ersten zarten Austrieb und schwächen die Pflanzen oft so, dass sie sich gar nicht mehr erholen. Neben einer naturnahen Gestaltung zur Förderung von Schneckengegnern ist die Verwendung eines (regenfesten) Bio-Schneckenkorns („Ferramol Compact“ oder Bio Schneckenkorn von Compo) unumgänglich. Das erste breitwürfige Ausstreuen sollte Ende Februar erfolgen.
  5. Nach der Blüte werden die Rittersporne kräftig zurückgeschnitten und sofort gedüngt. Dann treiben die Pflanzen wieder durch und es gibt im Spätsommer eine zweite Blüte.
  6. Die beste Kombination von Ritterspornen ist mit Rosen. Hier kommen neben den kleinen oder größeren Gehölzen die stattlichen Blütenkerzen am besten zur Geltung.

Die Favoriten des Experten

Seit Jahrzehnten gehören für den Staudengärtner Christian Kreß die Rittersporne zu seinen Favoriten. Hier seine absolut besten Sorten, die auch bei ihm in seiner Staudengärtnerei Sarastro in Ort im Innkreis die Bestseller (und meist ausverkauft) sind:

  1. “Finsteraarhorn”: Sehr standfest und mehltauresistent, absolute prima Sorte gezüchtet von der Staudenlegende Karl Foerster.
  2. “Atlantis”: Ebenfalls von Karl Foerster , dunkellila, lange- und reichblühend.
  3. “Lanzenträger”: Von Staudenzüchter Karl Seibert (ein Schüler von Foerster) besitzt lange Rispen in Dunkelviolett mit weißer “Biene” im inneren der Blüte.
  4. “Jubelruf”: Auch eine alte Foerster Sorte mit mittelblauen, sehr langen, standfeste Rispen.
Christian Kreß

Christian Kreß