„Stern der Heiligen Nacht“ – so heißt er in Mexiko. „Liebesstern“ – so wird er in Frankreich genannt. Und bei uns ist er als „Weihnachtsstern“ allgegenwärtig. Er ist die meistverkaufte Topfpflanze im Winter und gehört zu Weihnachten wie der Christbaum oder das Vanillekipferl. Dank der Züchter unterliegt der Stern der Sterne allmählich immer mehr der Mode: seit einigen Jahren gibt es sogar neongrell pink leuchtende Sterne.

85 Prozent der verkauften Weihnachtssterne sind rot

Solche mit gesprenkelten Hochblättern, manche in sanften Pastelltönen oder solche mit gezackten Blüten. Aber: Jeder Neuheit zum Trotz: „85 Prozent der verkauften Weihnachtssterne sind rot mit dunkelgrünen Blättern“, verrät ein Gärtner, der in seinem Gewächshaus tausende prächtig gewachsene Exemplare stehen hat. Der französische Name „Liebesstern -„Etoile d’amour“, rührt vermutlich von der Sage her, wonach eine aztekische Göttin an gebrochenem Herzen starb und die Blutstropfen die obersten Blätter rot färbte. Früher hieß die Pflanze übrigens mit botanischem Namen nicht Euphorbia, sondern „Poinsettie“. Der erste amerikanische Botschafter in Mexiko, John Poinsett, hatte nämlich vor 200 Jahren dieses Gewächs mit seinen eigenartigen Blüten im Winter nach Amerika gebracht, wo sie zunächst kaum Beachtung fand. Erst vor 100 Jahren begann in Europa der Siegeszug zur Weihnachtszeit. Jetzt heißt sie botanisch „Euphorbia pulcherrima“ – die allerschönste Wolfsmilch. Nur die wenigsten kennen ihn aber unter seinem botanischen Namen.

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Der Weihnachtsstern liebt die Wärme

Der Weihnachtsstern wird oft gar nicht „weihnachtlich“ behandelt: Gekauft wird er als Massenprodukt im Supermarkt, wo er an einer zugigen und viel zu kalten Stelle aufgestellt steht. Im kalten Auto heimgebracht kommt, was kommen muss: Alle Blätter werden gelb und fallen ab, nur die „Blüten“ bleiben erhalten. Dabei haben diese Pflanzen nur eine einzige Vorliebe: sie lieben die Wärme, kommen sie doch ursprünglich aus Mexiko.

So wird der Stern gepflegt

  • 1. Kaufen Sie den Weihnachtsstern dort, wo er eine Pflege bekommen hat, die ihm zusagt: Ein warmes Plätzchen mit etwa 18 Grad und viel Licht sowie gleichmäßigen Wassergaben.
  • 2. Fallen die kleinen Blüten (Bällchen in Mitten der bunten Hochblätter) ab oder fehlen sie, so war die Pflege nicht optimal, oder die Pflanze ist schon verblüht. Einen solchen Weihnachtsstern sollten Sie nicht mehr kaufen.
  • 3. Bei kalter Witterung packen Sie den Weihnachtsstern dick in Zeitungen und schnurstracks nach Hause, dann wird die Pflanze lange blühen. Hat sich die Pflanze „verkühlt“ verliert sie die grünen Blätter.
  • 4. Nie der Zugluft aussetzen – also beim Fenster öffnen immer wegstellen. Auch hier droht „Erkältungsgefahr“.
  • 5. Beim Gießen lauwarmes Wasser verwenden. Niemals Wasser im Untersetzer oder Übertopf stehen lassen.
  • 6. Wegwerfen nach dem Abblühen verdient der Weihnachtsstern nicht: Schneiden Sie ihn zurück und halten Sie ihn etwas trockener, beginnt er dann im Mai zu wachsen so topfen Sie ihn in frische Erde und stellen ihn auf Balkon oder Terrasse. Die Triebe zwei Mal stutzen, damit er sich verzweigt.
  • 7. Ab Mitte September heißt es aufpassen: Der Weihnachtsstern ist eine Kurztagspflanze, sie blüht nur dann, wenn der Tag kürzer ist als die Nacht. Ein großer Karton, der täglich über die Pflanze gestülpt wird und 14 Stunden für Dunkelheit sorgt, kann auch die Zimmer- oder Straßenbeleuchtung abdunkeln. Nur dann setzt die Pflanze erneut Blüten an.