Wie wichtig es ist, dass Kinder möglichst früh mit dem Garteln beginnen, zeigte sich für mich kürzlich wieder. Bei einem Fotoshooting, wo ich mit einem Buben garteln sollte, erzählte mir der Neunjährige voller Begeisterung, dass er zwar in einer Wohnung lebt, aber auf einer nahgelegenen Wiese eines Bauern ein kleines Gemüsebeet anlegen durfte. So war es für ihn ganz klar, dass in dem Hochbeet, das wir bepflanzten, Schnittlauch, Radieschen und Salat wuchsen und er alles sofort kannte. Seine Freude war ihm im Gesicht anzusehen, denn jedes einzelne Foto war perfekt – Lächeln auf Knopfdruck sozusagen – immerhin hatten wir die frisch geernteten knackigen Radieschen vor den Augen.
Wächst am Lebkuchenbaum ein Lebkuchen?!
Meine Frau unternahm mit seiner viel kleineren Schwester inzwischen einen Gartenrundgang und die zeigte sie sich ebenfalls von der Vielfalt begeistert und voller Phantasie: Da ein Lebkuchenbaum – „wachsen da wirklich die Lebkuchen?“ – dort ein Orangenbaum – „mit großen Orangen?“ – bis die beiden zur Feige kamen, die der Kleinen bisher offenbar nie untergekommen ist: „Hat die etwas mit einer Ohrfeige zu tun?“, fragte die kleine Naturinteressierte ein wenig skeptisch. Die derzeit im Übermaß reifenden süßen Früchte an dem großen Strauch brachten dann Klarheit. In Zukunft gibt’s bei der jungen Familie oft Feigen. Ohrfeigen sicher nicht, aber sie waren auch bisher kein Thema. Gehört hatte die Kleine aber davon.