Noch ist das Gartenjahr nicht einmal richtig in Schwung gekommen, da sind – wie in der Mode – die Trendsetter schon wieder eine Saison voran. Die Chelsea Flower Show, die alljährlich Ende Mai mehr als 150.000 Gartenliebhaber aus der ganzen Welt anlockt, hat noch immer die Gartentrends vorgegeben. Diesmal zeigt sich: Natur pur und Üppigkeit in der Bepflanzung ist gefragt. Beton ist praktisch out. Hier die sieben Trends:

1. Blumenwiesen wohin man blickt

Ob beim „Best Garden of Show“ oder auch den vielen anderen Goldmedaillen-Gewinnern, überall sind die naturnahen Wiesen dominierend. Dazu natürliche Bepflanzung mit Gehölzen – von den Kopfweiden bis zum buntlaubigen Holunder. Und alles so gestaltet, damit die Insekten etwas zum „Futtern“ finden. Anstelle von Beton kamen vorallem Natursteine zum Einsatz: zusammen mehr als 300 Tonnen.

2. Duft wohin man die Nase richtet

Ob in den bepflanzten Töpfen im großen Showzelt oder gleich als kompletter Garten, der der Parfum-Stadt Grasse in Südfrankreich gewidmet war: es muss duften! Wicken gehören seit Jahrzehnten zu den Lieblingspflanzen der Briten, nun im kommen sind die Levkojen sowie besonders attraktive (duftende) Iris und Lilien.

3. Alte Bekannte werden wieder entdeckt

Nelken sind plötzlich genau wieder so zu finden, wie die gute alte Drehfrucht (Streptocarpus), die bei den Pflanzen des Jahres gar den Platz 2 erobert hat. Sieger wurde diesmal ein besonders schlank wachsender Etagen-Schneeball (Viburnum plicatum f. tomentosum). Lupinen – immer ein Blickpunkt – waren gefragt wie nie. Und die Pelargonien („Geranien“) erleben einen solchen Zuspruch, dass die Auftragszahlen sich verdreifachten, wie der größte Züchter verriet.

4. Ungebrochen der Trend zu den Rosen

Die großen Züchter (David Austin und Peter Beales) haben wieder einige neuen Züchtungen vorgestellt. Allen ist eines gemeinsam: große Blüten und intensiver Duft. Interessant: einige sind vom Typ her den guten alten Floribunda Rosen (also mit mehreren Blüten auf einem Trieb) ähnlich.

5. Gärtnern ist Livestyle pur

Der „elitäre“ Abend vor dem offiziellen Start war schon immer ein Treffen der High Society. Von der Queen abwärts lässt sich diesen Event niemand entgehen. Doch auch an den Tagen danach war der Run auf die Karten enorm. An den beiden ersten Tagen, die den Mitgliedern der Königl. Gartenbaugesellschaft vorbehalten waren, gab es schon seit Wochen keine Karten mehr. Und die Eintrittskartenpreise schnellten auf mehrere (!) hundert Pfund in die Höhe. Am Schwarzmarkt wurden angeblich 300 Pfund geboten.

6. Kunst erobert die Gärten

Ob Kunstwerk oder Kitsch – alles findet im Garten seinen Platz. Besonders kreativ waren auch diesmal die ganz kleinen Showgärten, wo Künstler die Gestaltung übernehmen und die sogenannten „Fresh“-Gardens. Hier darf sich der Nachwuchs verwirklichen – und setzt auch auf viel Natur.

7. Gemüse an allen Ecken und Enden

Vor allem im großen Marktzelt und bei den Gewächshausanbietern zeigt sich: alles, was zum Essen ist, steht hoch im Kurs. Uns so wachsen in den luxuriösen Kleingewächshäusern nicht mehr die Orchideen, sondern die Tomaten und Salate.