Die letzten Wochen war ich (wieder einmal) viel unterwegs. Die letzten Gartensendungen wurden aufgenommen, Vorträge von Niederösterreich bis Vorarlberg und dazu noch viele Garten- und Erntedankfeste, bei denen ich eingeladen war. „Goldener Herbst“ – treffender kann man diese Tage nicht bezeichnen. Als ob der Wald brennen würde, leuchten die Buchenwälder in gelb und rot, erstrahlen in den Parks Ginko, Amber & Co.

Neben einem solchen Prachtginko durfte ich beim „Goldenen Herbst“ im kleine, aber feinen Literaturgarten von St. Florian bei Linz über herbstliche Gartenfreunden erzählen. So zum Beispiel über den mir an Herz gewachsenen Lebkuchenbaum, der auch bei mir daheim heuer eine Pracht war: strahlend gelbes Laub und ein betörender Lebkuchenduft, wenn die Blätter zu Boden fallen.

Es war ein beinahe beängstigender Ansturm und ich beantwortete endlos die Fragen, die jetzt die Gartler bewegen.

Doch am berührendsten war eine ältere Dame (sie nannte sich „uralt“), die attraktiv gekleidet mit Hut und Stock bei einem dieser Feste zu mir kam. Ich bin wie ihr Lebkuchenbaum! Etwas fragend blickte ich sie an…

„Im Herbst meines Lebens freue ich mich jeden Tag darauf, mich attraktiv zu kleiden, den Duft hole ich mir auch noch aus der Parfümerie und damit alle meine Lieben etwas davon haben, dass es mir gut geht, mache ich Jahr für Jahr Berge von Lebkuchen!“ Na, das sollen all die beherzigen, die im Herbst in die Depression fallen und ab dem 6. Lebensjahrzehnt über alles jammern! Ein goldener Herbst bringt nicht nur Gartentipps, sondern auch Lebensweisheiten.