Das Gartenfieber hat fast die Hälfte der Bevölkerung erfasst – die erste Erhebung über den grünen Daumen.
VON HELENA WALLNER
Österreich gartelt, von der Supermarktkassierin bis zum Uniprofessor, vom Studentenpärchen bis zu Senior und Seniorin – Tendenz stark steigend. Was zumindest Gärtnereien und Fachmärkte schon wussten, ist nun erstmals durch eine demoskopische Untersuchung von IMAS belegt.
Nach der jüngst in Zusammenhang mit der Welser Gartenmesse „Blühendes Österreich“ in Wien präsentierten Erhebung verfügen 41 Prozent in Österreich über einen eigenen Garten, im Durchschnitt 340 Quadratmeter groß. Noch gar nicht mitgerechnet sind dabei die grünen Oasen auf Balkon, Terrasse und Loggia.
Hobbygärtnerin und Hobbygärtner nehmen ihre Sache ernst, so nützen neun von zehn Gartenbesitzern ihr grünes Paradies meist mehrmals wöchentlich. Zwar ist das Garteln das zentrale Hobby der Generation 50 plus, doch es macht sich mittlerweile eine deutliche Verjüngung breit.
Für alle zählt der Garten als Wohlfühloase in einer hektischen Zeit. So mag es nicht verwundern, dass man zwar mit dem eigenen Garten viel Arbeit verbindet, was jedoch als Entspannung und Ausgleich gewertet wird und mit dem klassischen Schuften nichts gemeinsam hat.
Freilich, die Gartenarbeit ist noch immer mehrheitlich weiblich – von der Pflanzenpflege bis zum Gemüse- und Obstanbau. „Er“ glänzt als Grillmeister und als Pilot des Rasenmähers. Karl Ploberger fügte bei der Präsentation der Ergebnisse noch aus Jahrzehnte langer Erfahrung an: „Aber wenn ein Gärtner Feuer fängt, dann gibt es kein Halten mehr!“
Selbst Paul Eiselsberg von IMAS erstaunte, dass die absolute Mehrheit der 1000 Befragten ab 14 Jahren mit „Bio“ liebäugelt. Ein Drittel der Gärtnerinnen und Gärtner verzichten komplett auf die Errungenschaften der Chemie. Und 23 Prozent sind es mittlerweile, die knackfrisches Obst und Gemüse aus eigener Produktion auf den heimischen Tisch bringen.
Für ein gutes Viertel der Gärtnerinnen und Gärtner ist das eigene Stückchen Erde nicht nur ein Ort für Entspannung und geselliges Zusammensein, sondern auch noch Abenteuer pur – von der Wühlmausrallye bis zum unverhofften grünen Dschungel.
Zwölf Prozent können gar nicht genug kriegen von ihrem grünen Paradies – sie hätten liebend gerne noch einen größeren Garten, gaben sie zu Protokoll.
Fotos: (c) Volker Weihbold (OÖN)