„Ein Blumenbeet anzulegen, ist, wie wenn man mit lebenden Pflanzen ein Gemälde anfertigt“. Gertrude Jekyll, die „Königin der Blumenbeete“ war es, die die berühmten Englischen „Mixed Borders“ in Perfektion gestaltet hat – das gilt heute, genau so wie zu Beginn des letzten Jahrhunderts.

In einem perfekt geplanten Staudenbeet sind Wuchshöhen, Blütezeitpunkte und -farben genau aufeinander abgestimmt. Sir Christopher Lloyd, der „Hausherr“ von Great Dixter, einem der schönsten britischen Gärten, war es, der das Blütenbeet mit Gemüsepflanzen ergänzte. Kohl, Brokkoli und Co platzierte er neben Margeriten und.

Es war auch eine Britin, die das Staudenbeet sogar als Bepflanzung für Verkehrsinseln salonfähig gemacht hat: Beth Chatto. Ihr Kiesgarten war und ist Vorbild für eine völlig andere Gestaltung. Mit Pflanzen, die Trockenheit lieben, die wenig Pflege benötigen und dennoch attraktiv aussehen. Der Boden ist durchlässig, die Mulchdecke bilden Kies oder Splitt – ungewöhnlich, aber gerade in einem modernen, formalen Garten eine interessante Variante.

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Stauden gibt es für jeden Standort – ob Sonne oder Schatten, ob trockener Boden oder frischer, humusreicher. Hohe Pflanzen nach hinten, niedrig bleibende nach vorne, üppige , kräftige Blüten von dezenten Blatt- und Strukturstauden umschmeicheln lassen, und natürlich die Blütenzeitpunkte so wählen, dass immer etwas blüht – mit diesen Tricks wird Ihr Beet zum Mittelpunkt im Garten.
Die ideale Lage für ein Sonnenstaudenbeet ist eine West-Ost-Ausrichtung. Damit können Sie den besonders eindrucksvollen kulissenartigen Aufbau eines Beetes inszenieren.
Den Hintergrund des Beetes bildet ein vertikales Element, etwa eine Hecke aus Blütensträuchern. Forsythie, Flieder, Pfeifenstrauch, Sommerflieder und andere mehr, kombiniert mit Zierkirschen sind hier die bunte Kulisse.

Lassen Sie die Sträucher wie eine Wildsträucherhecke wachsen, ist eine eine Breite von gut 1,5–2 m nötig. Die Höhe wird bei so einer Gehölzumrahmung mit Sicherheit etwa 3 m betragen.
Wollen Sie keine so wuchtige Kulisse, dann eignet sich als ruhiger Hintergrund auch eine Hecke aus grünen Laubgehölzen wie Hainbuche oder Liguster. Einen kontrastreichen, immergrünen Hintergrund schafft die Eibe (Taxus baccata). Dieses Gehölz zählt zu den robustesten. Es muss nur in den ersten Jahren gut gewässert und immer dick gemulcht werden, dann gibt es auch keine Trockenschäden im Winter.

Das wunderbare an der Eibe: Sie lässt sich, falls sie einmal zu groß geworden ist, problemlos zurückschneiden und treibt willig und rasch aus dem alten Holz wieder aus.

Die drei wichtigsten Grundregeln

Vorbereitung des Bodens

Wenn Sie hier genau arbeiten, Wurzelunkräuter entfernen und den Boden mit Kompost und Hornspänen als Langzeitdünger aufbereiten, werden Sie langfristig große Freude an Ihrem Staudenbeet haben.

Klotzen statt kleckern

Nicht das bloße Durcheinander macht ein Staudenbeet aus, sondern die gezielte und rhythmische Wiederholung: Kommt der Rittersporn in einem längeren Beet nur einmal vor, wirkt er verloren. Ist er mehrmals platziert, inszeniert er sich.

Farben abstimmen

Ob Ton in Ton, ob im Farbklang als harten Gegensatz oder auch bloß in einer Farbe – die Möglichkeiten sind unendlich. Es sollte bei der Gestaltung nur alles ganz bewusst passieren. Starke Kontraste, wie blau mit rot, wirken besonders aggressiv. Ganz in weiß dagegen beruhigt.