Die Blumenkisterl?

Ob Kunststoff, Holz, das neue asbestfreie Eternit oder gar das traditionelle Terracotta-Kisterl – das Material ist eigentlich (fast) nur eine Frage des Geschmacks. Kunststoff trocknet nicht so rasch aus. Dafür wird die Erde stärker erwärmt, Terracotta bringt Luft zu den Wurzeln, dafür gibt es keine Möglichkeit eines Wasserspeichers. Außerdem sind die Kisterl viel schwerer. Dennoch gebe ich zu: ich bevorzuge die Ton-Gefäße.

Die Erde?

Echte Biogärtner setzen auf torffreie Erde und organische Langzeitdünger. Freilich ist der Preis sowohl für Dünger als auch Erde, so nicht im eigenen Garten als Kompost vorhanden, viel höher. Daher gilt als mein Patentrezept: qualitativ hochwertige Fertigerde (sie sollte braun und grob sein und nach dem Zusammenpressen in der Faust wieder auseinander fallen) wird mit Kompost und Hornspänen sowie etwas Sand vermischt. Das ist das beste Substrat! Langzeitdünger kann neben den Hornspänen oder anderen Biodüngern auch der ummantelte Dünger sein, der (in kugerlform) in die Erde eingearbeitet wird.

Die Pflanzen?

Hier alle Pflanzen zu nennen sprengt den Rahmen, aber alleine die Balkonblumen des Jahres, wie es sie in vielen Bundesländern gibt, zeigt: die Klassiker haben das Sagen. In der Steiermark sind es neue, Geranien, deren Blütenblätter zweifärbig sind („Die starken drei“!). In Oberösterreich ist es eine neue Züchtung des Wandelröschens („Sonnenröschen), das in orange, rot und gelb blüht. Und ein großes Gartencenter setzt auf das Zauberglöckchen.

Daher sind meine Favoriten:

•    Geranien („Pelargonium“) – Hitze- und weitgehend Regenfest. In aufrechter und hängender Form. Nach wie vor die besten Balkonblumen.
•    Wandelröschen (Lantana camara) – gibt es in vielen Sorten. Das „Sonnenröschen“ gilt als besonders blühwillig, weil es keien Samen ansetzt und nicht ausgeputzt werden muss.
•    Japanische Petunie („Surfinie“) – in den unterschiedlichsten Farben, wobei die violetten die robustesten sind.
•    Fächerblume (Scaevola aemula ) – das kräftige blau sorgt für Abwechslung. Dank der Witterungsbeständigkeit ist sie ein Dauerblüher.
•    Kapkörbchen – Kap-Ringelblume (Osteospermum ecklonis“ Lemon Symphonie“) – der Shooting Star der letzten Jahre, weil sie auch als Beetpflanze im Garten hervorrangend blüht. Die neuen Züchtungen blühen garantiert durch. Gibt es in vielen gelb- und orangetönen.
•    Goldmarie (Bidens ferulifolia ‘Mega Sun’) – die neue Sorte ist nicht ganz so wuchskräftig, wie die ersten Sorten und hat größere, strahlend gelbe Blüten.
•    Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata ‘Apricot’) – kommt nicht so häufig ins normale Balkonkisterl, sieht aber fantastisch aus. „Susi Sonne“, wie sie auch genannt wird, durchwächst die anderen Pflanzen und taucht mit immer neuen Blüten auf.

Wie wird gegossen?

Nimmt man die letzten Hitzetage her, dann lautet die Antwort ganz einfach: Viel! Am besten am Abend und am Morgen. Außer man hat ein Kisterl mit Wasserspeicher. Aber auch hier heißt es aufpassen. Nicht gleich beim Einpflanzen den Wassertank auffüllen, weil die Gefahr von Wurzelfäulnis besteht. Nach zwei Wochen erleichtert aber so ein Wasserspeicher das Leben. Auf jedenfall ist Regenwasser (so vorhanden) besser. Angewärmtes, abgestandenes Leitungswasser aus einem Fass ist aber ebenfalls geeignet.

Wie wird gedüngt?

Ist die Erde mit einem Dauerdünger versorgt, dann kann bis Mitte Juli getrost auf Dünger verzichtet werden. Sind die Kisterl aber dem Regen ausgesetzt, dann muss schon ab Anfang Juli nachgedüngt werden – der Regen schwemmt die Nährstoffe aus, ehe sie von den Balkonblumen aufgenommen werden können. Flüssigdünger gebe ich immer halb so stark dosiert wie angegeben ins Gießwasser, dafür aber nicht einmal, sondern zwei bis dreimal pro Woche.