Unter den Freunden der tropischen Pflanzen ist sie schon seit einigen Jahren ein gefragter Schatz: „Aristolochia gigantea“ – die Gespensterpflanze. Seit einigen Jahren findet man sie auch immer häufiger in Gärtnereien und Gartencentern. Als Kletterpflanze wird sie in größeren Töpfen mit einem kleinen Rankgerüst angeboten. Die Triebe mit den herzförmigen Blättern erobern aber im Nu gespannte Schnüre in Wintergarten oder – noch besser – in einem Kleingewächshaus. Rasch werden die Töpfe zu klein und man kommt mit dem Gießen und Düngen nicht mehr nach. Doch Öffnen sich dann die bis zu 25 cm großen Blüten, ist das Staunen groß. Wer die Pflanzen selbst ziehen will, der kauft im zeitigen Frühjahr Samen, besser ist es aber sich die fertigen Pflanzen zu besorgen, denn manchmal ist die Pflanze mit den Riesenblüten ein wenig zickig. Zu nass oder zu kühl, zu trocken oder zu heiß – und dann noch Blattläuse und Weiße Fliege. Dennoch: Blumenliebhaber mit einem grünen Daumen werden die Bedürfnisse dieser aus Mittelamerika stammenden Kletterpflanze rasch erkunden und an den sich schubweise bildenden Monsterblüten erfreuen.

Ebenfalls gigantische Blüten bildet ein Hibiskus, der meist in der 2. Hälfte des Sommers in den Gärtnereien auftaucht: „Hibiscus moscheutus“ – der Sumpfhibiskus. Die (bedingt) winterharte, mehrjährige Staude wird bis zu 2 Meter hoch, kommt aus Nordamerika. Nur an Standorten, die in voller Sonne liegen, einen feuchten und extrem nährstoffreichen Boden aufweisen, lohnt es sich die Pflanze auszusetzen. Ansonsten es besser, sie im Topf zu ziehen, ständig feucht zu halten und gut mit Dünger zu versorgen. Dann aber ist sie der „Hingucker“: Blüten in rot, rosa oder weiß mit einem Durchmesser von bis zu 30 (!) cm sind keine Seltenheit. Auf einer sonnigen Terrasse – am besten gleich mit einem großen Untersetzer als Wasserspeicher und ausreichend Dünger, blühen diese Pflanzen bis in den September. Anschließend kühl, hell und nur leicht feucht überwintern.

Und die dritte außergewöhnliche Blüte erregt zunächst durch ihre großen, samtigen, schwarz violetten Blüten und gleich darauf vor allem durch ihren Gestank Aufmerksamkeit. Sie „duftet“ nämlich intensiv nach Aas um Insekten anzulocken, die sie befruchten. Gepflanzt werden die Knollen im Herbst an feuchten, nährstoffreichen Stellen. Bei mir stehen sie im Hochbeet, in dem die Heidelbeeren wachsen. Über die Jahre hinweg hat sie sich dort durch Nebenknollen so vermehrt, dass sich im späten Frühjahr zunächst zahlreiche Blätter zeigen und später öffnet sich dann die spektakuläre Blüte – allerdings nur für kurze Zeit. Denn kaum ist sie befruchtet, verwelkt sie auch schon wieder. Eine echte (stinkende) Rarität, die es aber wert ist einmal im Garten ausprobiert zu haben.