Die Clematis oder Waldrebe gehört zu jenen Pflanzen, die gerade in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat. Mit ein Grund: Sie ist extrem leicht zu pflegen und hat ist auch für kleine Gärten ideal, denn als ehemalige Waldrandpflanze sucht sie sich einen „Partner“, an den sie sich festhalten und emporranken kann, damit die Blätter und Blüten einen möglichst sonnigen Platz erreichen. Und bei ihren Wurzeln, da versteckt sie sich gerne hinter Schatten gebenden Sträuchern.

Sonniger Platz und Schatten für die Wurzeln

Daher benötigt die Clematis auch im Garten oder Balkon einen sonnigen Platz, die Wurzeln sollten aber immer im Schatten liegen. Zum Beispiel hinter aufgeschichteten Steinen, Dachziegeln oder auch bloß Holzbrettern. Früher hat sich die Clematis gerne hinter Buchs versteckt, heute nimmt man andere Gehölze, die Schatten spenden. Allerdings sollte man dann eine Wurzelsperre einbauen, sonst kann es leicht passieren, dass die Kletterpflanze „verhungert“.

Clematis "Lady Diana"

Clematis „Lady Diana“

Das braucht die Clematis

Der Boden sollte feucht, aber gut durchlässig sein. Staunässe würde für diese Pflanze unweigerlich den Tod bedeuten. Daher die Erde vor dem Pflanzen nicht nur gut lockern, sondern auch mit viel grobem Kompost aufbessern. Bei lehmigem Boden empfiehlt es sich eine gute Drainageschicht aus Sand und Schotter in das Pflanzloch zu geben.

Welkekrankheit

Bei einigen Clematis-Arten bereitet die sogenannte Welkekrankheit Sorgen. Über Nacht lässt die tags zuvor noch herrlich blühende Pflanze alle Blätter hängen – so als ob sie zu wenig gegossen wurde. Welkepilze im Boden, die von der Wurzel direkt in die Triebe gelangen, verursachen diese nicht heilbare Krankheit. Aber es gibt eine Lösung: Den Wurzelstock ein Stück vom Rankgitter entfernt pflanzen und dann die Clematistriebe (mit den Blättern) in die Erde legen und flach mit  Substrat bedecken, die obersten Triebe direkt zum Rankgerüst führen. Bei jedem vergrabenen Blatt bilden sich nun neue Wurzeln und neue Triebe. Sollte nun ein Teil der Clematis von der Welke betroffen sein, sind die anderen Triebe zur Stelle.

Riesige Auswahl

Die Auswahl bei den Clematis ist riesig. Die Pflanzen werden im Topf angeboten und können daher jederzeit gepflanzt werden. Ein absoluter Favorit von mir ist „Clematis tangutica“ – ihre gelben Blüten leuchten wochenlang und die silbrigen Samenstände sorgen dann für eine zweite Attraktion. Aber auch die Nachkommen der heimischen „wilden“ Waldrebe sind eine Zierde, wenn sie Bäume oder Sträucher erobern und sich im Juni und Juli mit ihren zarten cremefarbigen Blüten schmücken.

Clematis Tangutica

Clematis Tangutica

So werden Clematis geschnitten

Beim Schnitt der Clematis benötigt der Gärtner Fingerspitzengefühl und Hausverstand. Es gibt bei den Clematis nämlich eine beinahe unüberblickbare Arten und Sortenvielfalt, die jeweils andere Schnittansprüche stellt.

Als Grundregel kann gesagt werden:

  • Im Frühjahr blühende Clematis sollen nicht oder sehr zurückhaltend erst nach der Blüte geschnitten werden (Clematis montana, C. alpina), weil an den Trieben des Vorjahres bereits die Blütenknospen ausgebildet wurden.
  • Die ab Ende Juni blühenden Sorten werden jedes Jahr im Frühjahr auf einen ¾ Meter zurückgeschnitten, denn ihre Blüten erscheinen ausschließlich auf den neu gebildeten Trieben.
  • Die herbstblühenden Sorten kann man alljährlich im Frühjahr bodeneben abschneiden.
Clematis vitalba - zarte Blüten erobern Bäume

Clematis vitalba – zarte Blüten erobern Bäume