Ein Gewächshaus ist eine feine Sache, vor allem, wenn man es im Winter frostfrei halten kann. Da fühlen sich dann viele der Kübelpflanzen wohl. Aber nicht nur diese… Eine Mausfamilie hat das wohlig warme Quartier im letzten Winter entdeckt und eifrig begonnen, die „Wohnung“ auszugestalten. Beim Umtopfen meiner Kübelpflanzen und Sammelstücke entdeckte ich im großen Tontopf einer Zitronenverbene einen kompletten Bau.
Der kleine Nager schwor Rache…
Aus klein zerbissenen Papierstücken (ehemals Samensackerl), die die Maus im Abfalleimer gefunden hat, Holzwolle und vertrockneten Blättern, baute sie ihr Nest. Mein Umtopfen hat ihr ganz und gar nicht getaugt und sie griff zum Gegenangriff über. In Saatschalen, wo Gurken und Zuckermais angebaut waren, schwor sie Rache: Als echter Gourmet holte sie sich die kleinen Samen der gerade austreibenden (sehr teuren) Gurken und versorgte sich mit frischen Vitaminen. Auch der Mais blieb nicht verschont. In jedem einzelnen Topf suchte sie nach den Körnern. Ließ die kleinen Triebspitzen liegen und holte sich nur die Körner. Einmal habe ich sie beim Gießen auf einem Regal vorbeihuschen gesehen – ob alleine oder schon mit Familie, ist unsicher. Daher ist derzeit die Aktion Mausfang in Gang. Diesmal mit einer Lebendfalle und ein paar Maiskörnern als Köder.
Vielleicht schaffe ich es ja doch noch, ein paar Jungpflanzen großzuziehen – damit später die Wühlmäuse etwas zum Fressen haben…
Aber wie hat mir kürzlich ein ganz lieber Freund und Helfer bei biologischen Fragen gesagt: Im Naturgarten sind wir nie alleine. Und würden alle Pflanzen überleben, dann wäre die Ernte viel zu groß!