Bei „Königin unter Blumen“ denkt man sofort an Rosen – bei uns! Auf der Südhalbkugel unserer Erde ist das ganz anders: Die Proteen gelten dort als die Superstars. Auch wenn sie bei uns nur mit viel Aufwand (und mehreren grünen Daumen) zu ziehen sind – die Floristen verwöhnen uns derzeit mit Blüten. Frisch aus Südafrika.

Gattung der Zuckerbüsche

Proteen gehören zur Gattung der Zuckerbüsche – die bedeutendsten Gewächse an der Südspitze Afrikas. Wohin das Auge sich auch richtet, im September – dem afrikanischen Frühling – blühen sie überall. Ob am Tafelberg oder am Kap der Guten Hoffnung: Sie sind hier eindeutig die Stars. Selbst in den Gartencentern stehen sie in großen Töpfen, bereit zum Pflanzen.

Was brauchen sie? „Sie wollen den Wind spüren“, verrät eine Botanikerin auf meiner Reise durch die Kapprovinz. Dazu kommt der kalkfreie, sehr durchlässige und doch humose Boden und die Hitze des Sommers. Im Winter und Frühling kann es schon einmal ziemlich unfreundlich sein, doch nach zwei, drei Tagen Sturm und Regen zeigt sich wieder die Sonne von einem unwirklich, strahlend blauen Himmel.

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Sie sind hart im nehmen die Proteen, denn wenn es hier im Sommer 40 oder gar 45 Grad heiß wird, macht das diesen Pflanzen nichts aus. Selbst die Buschbrände lassen diese Pflanzen überleben. Zwar brennen die alten Stöcke ab, doch das neue Grün kommt innerhalb weniger Monate und überzieht wieder die Berge. Am gefragtesten ist die Nationalblume Südafrikas, die Königsprotea. Eine riesige Blüte, größer als so mancher Kinderkopf. Oder die Nadelkissen-Proteen – in rot, orange und gelb leuchten sie in den Kap-Frühling. Es gibt insgesamt 114 Arten. Für mehrere Wochen sind sie die Zierde in allen Parks und privaten Gärten. Besonders eindrucksvoll aber sind diese zauberhaften Blüten in der freien Natur von September bis in den Oktober hinein. Und genau zu dieser Zeit tauchen diese Pflanzen dann auch als Schnittblumen bei unseren Meisterfloristen auf.

Der Tipp der Südafrikaner: Alle paar Tage die dicken holzigen Stiele nachschneiden und immer wieder umwässern, dann bleibt die Blüte für vier, fünf Wochen erhalten. Will man sie als Trockenblume konservieren, dann sollte man sie im Halbschatten an einer luftigen Stelle verkehrtherum aufhängen. Sie wollen eben den Wind spüren, der an der Südspitze Afrikas immer bläst.

Protea als Kübelpflanze

Bei uns sind diese Kappflanzen nur als Kübelpflanze zu kultivieren, am besten aus Samen, denn dann macht ihr die jahreszeitliche Verschiebung (wenn bei uns der Winter ist, dann ist in Südafrika Hochsommer) keine Probleme. Die Samen benötigen lange zu keimen. Ideale Erde: gut verrottete Erde von Nadelgehölzen („Walderde“) – 2 Teile; scharfer, grober Quarzsand – ebenfalls 2 Teile und zuletzt noch Perlit, Tongranulat oder Bims – 1 Teil. Fast nicht düngen! Die Wurzeln nehmen rasch Schaden.