Gärten sind echte Erlebnisplätze – ein Naturmuseum vor der Haustür. Wer mit offenen Augen durch den Garten geht, erlebt hier Tag für Tag das Wunder der Natur – auch wenn wir mit manchen Erscheinungen nicht wirklich gut umgehen können. Mit den Kolonien von Blattläusen, mit den Spinnennetzen, den in der Sonne sich räkelnden Blindschleichen oder den Kröten im Teich.

Der Entdeckerdrang der Kinder

Für viele sind diese Tierchen ganz und gar kein Problem, weil sie damit schon als Kinder aufgewachsen sind. Für mich wird das immer am deutlichsten, wenn Kindergruppen zu mir in den Garten kommen. Bei ihnen spürt man den Entdeckerdrang, auch im Zeitalter von Handy und Playstation und das große Interessen an der Natur: Insektenhäuser, Ohrwurmverstecke und die ganze Palette an Kräutern, die man im Garten direkt essen kann.

Andererseits gibt es Menschen, die „Eindringlinge“ in ihr grünes Paradies generell bekämpfen wollen – und sind sie noch so harmlos. Wenn sich Kolonien von Feuerwanzen an den Baumstämmen in die Sonne legen, läuten bei vielen Gartenbesitzern die Alarmglocken. „Was sind das für Schädlinge?“, lautet dann meist die Frage. Harmlos sind sie, sie treten halt gern im Rudel auf. Aber es sind absolut keine Schädlinge!

Gifte sind Tabu!

Aber die Sensibilität steigt – Gifte sind nun wirklich für viele Menschen ein absolutes Tabuthema. Kaufen sie doch welche, fragen sie oft bei mir nach. Ich rate dann eher, die Chemie im Giftschrank zu lassen und die Nützlinge zu fördern. Die so schön trillernden Meisen sind Insektenvernichter der Spitzenklasse. Ein Pärchen vertilgt mit seinen Nachkommen mehr als 25 kg (!). Und dieses Erlebnis will ich mir nicht entgehen lassen.