Orangen, Zitronen, Palmen – herrlich! Davon träumen wir jetzt, wo die große Völkerwanderung in Richtung südlicher Sonne stattfindet. Sonne, Sand und Meer und die passenden Pflanzen – das verbinden wir mit Urlaub in Italien, Kroatien, Frankreich oder wo auch immer am Meer. Südliche Stimmung lässt sich auch bei uns zaubern – ohne die große Mühe, die im Spätherbst dann meist die Ernüchterung bringt: Überwintern! Es gibt sie, die südlichen Träume, ohne die Mühe des Raus- und Reinräumens. Hier meine Top-Fünf.
1. Der Olivenbaum des Nordens
Als Ersatz für die Olive könnte man entweder einen Sanddorn pflanzen, denn als Baum geschnitten wirkt dieses Gehölz für viele Besucher wie ein Olivenbaum. Einzige Vorliebe: der Boden sollte möglichst schottrig sein. Ähnliche Vorlieben haben auch die Ölweiden, die mit ihrem silbrig glänzenden Laub ebenfalls südliche Stimmung vermitteln. Oder wie wäre es mit einer „Weidenblättrigen Birne“ (Pyrus salicifolia). Dieser Baum wirkt ebenfalls sehr südlich und hat so manchen Gartenfreund getäuscht.
2. Orangen – ganz winterhart
Etwas problematischer ist da schon der Traum, einen ausgepflanzten, winterharten Citrus im Garten sein Eigen zu nennen. Aber es gibt sie, die weitgehend winterharten Bitterorangen (Poncirus trifoliata). Sie wachsen bei uns (langsam), frieren manchmal ein wenig zurück, werden aber von Jahr zu Jahr größer, blühen mit großen duftenden Blüten und bilden auch die typischen Früchte – leider bitter, wie der Name schon sagt. An einer geschützten Stelle erweisen sich diese Gehölze als sehr robust. Aufpassen heißt es nur auf die gewaltigen Stacheln, die in einem Garten mit Kindern gefährlich sein können.
3. Zypressen – ein Stück Toscana
Nur in ganz wenigen Regionen überleben die echten Zypressen. Besser ist es hier auf Säulenwacholder oder eine Säuleneibe auszuweichen. Schneidet man sie immer wieder schlank, dann haben sie exakt die Wuchsform der italienischen Zypressen. Beim Wacholder kommt sogar ein wenig harziger Duft dazu. Auch ganz wichtig für südliche Stimmung.
4. Keine südliches Flair ohne Kräuter
Bleiben noch die mediterranen Kräuter, wie Lavendel, Thymian, Salbei, Oregano oder Currykraut. In einem Kiesbeet mit viel Sand, Splitt und wenig Humusanteil fühlen sich diese Pflanzen wohl. Wachsen langsam aber robust und überstehen jeden Winter, weil sie zumeist nicht erfrieren, sondern an Staunässe zu Grunde gehen. Der durchlässige Boden macht sie aber zu Begleitern für viele südliche Sommerträume in unseren Breiten.
5. Ewige Begleiter – Dachwurz
Südliches Flair verbreitet dann auch noch die Dachwurz. In ihren vielen Varianten schmückt sie Steinmauern und Kiesstreifen, wächst ohne viel Humus und das jahrelang ohne viel Zutun.
Richtig Gestalten
Kommen in so einem Garten dann noch die passenden Gartengestaltungselemente, wie Steinmauern, Schotterflächen und Sitzplätze unter Weinlauben dazu. Durch geschicktes Auswählen der Materialien kann man ein Kleinklima schaffen, das die Wärme tagsüber speichert. Dunkle Steine oder kräftig rote Ziegel speichern das Sonnenlicht und wirken dann wie ein Heizkörper und lassen an sich kühle Abende angenehm temperiert werden.