Der absolute Trend der letzten Jahre in kleinen Gärten und auf Terrassen ist der Säulenbaum. Die ersten Apfelbäume der Sorten „Ballerina“ („Bolero“, „Waltz“, „Polka“) waren bereits ein Renner. Neue Sorten, die geschmacklich noch besser sind und die noch robuster gegen Krankheiten, wie Mehltau oder Schorf sind, haben ihnen den Rang abgelaufen.

Feuerbrand- und schorfresistente Sorten

Besonders interessant ist die Sorte „Malini“ – eine sogar feuerbrandresistente Sorte oder die schorfresistenten Sorten „Lancelot“ oder „Ginover“. Interessant und vor allem mit einer garantieren jährlichen Ernte sind die Sorten der „CATS“-Serie: Starcats, Redcats und Suncats wachsen langsam und kompakt. Wie alle Säulenäpfel werden sie maximal vier Meter (können aber nach 6 – 7 Jahren eingekürzt werden) und es müssen nur die Seitenäpfel entfernt werden, so sich welche bilden.

Sieben Tipps für die Kultur von Säulenäpfel

  1. Einen sonnigen Standort wählen – ob im Topf oder ausgepflanzt
  2. Das Pflanzloch sollte 3 – 4 x so groß sein, wie der Topf, in dem der gekaufte Baum steht. Abstand zum nächsten Baum etwa 80 cm.
  3. Boden gut aufbereiten – mit Kompost, Hornspänen und ev. Sand. Das gilt auch für Bäume im Topf. Hier hat sich die Zugabe von Bims oder Lava bewährt.
  4. Nicht zu tief setzen – Veredelung muss eine Handbreit ÜBER der Erde sein.
  5. Geschnitten wird grundsätzlich der Säulenapfelbaum nicht. Nur die Seitenäste, die sich manchmal bilden, werden (im August) entfernt. Faustregel: alles, was über 20 cm hinauswächst abschneiden.
  6. Unbedingt einen Baumpfahl einschlagen, denn der Fruchtansatz ist oft gewaltig.
  7. Bei zu vielen Früchten im Juni ausdünnen – damit werden die Äpfel größer.

Kommt ein Säulenbaum nach sieben bis zehn Jahren einmal ins „Erwachsenenalter“, muss er eingekürzt werden. Das passiert im August, gleich nach der Ernte: Der Hauptstamm wird knapp über einem kleinen Seitentrieb abgeschnitten. „Ableiten“ nennen das die Experten, denn der Saftstrom geht nun in den neuen Trieb, der einen neuen Wipfel bildet.

Perfekt im Topf

Säulen-Apfelbäume lassen sich im Topf perfekt ziehen. Er sollte nur nicht zu klein, aber auch nicht zu groß sein. In den ersten Jahren reicht ein Durchmesser von 50 cm, später wird der Baum mit max. 80 cm das Auslangen finden. Wählt man den Topf zu klein, leidet die Pflanze an Nährstoffmangel und/oder Trockenheit. Nimmt man einen zu großen Topf kann er an Staunässe zu Grunde gehen. Abhilfe kann hier eine Unterpflanzung mit einjährigen Sommerblumen, Kräutern oder Erdbeeren schaffen – sie ziehen das Zuviel an Wasser ab und die Wurzeln des Baumes beginnen nicht zu faulen.

Immer im August schneiden

Wichtig ist die jährlich organische Düngung. Apfelbäume sind die einzigen Säulenbäume, die genetisch im wesentlichen auf ein straff aufrechtes Wachstum programmiert sind. Beginnt man bei ihnen zu schneiden, dann kann es zu starkem Wachstum kommen, weil plötzlich schlafende Knospen „erwachen“. Daher immer im August schneiden, da hat der Baum den Wuchs für dieses Jahr abgeschlossen und quasi seine Kräfte verbraucht. Er treibt nun kaum noch aus. Ein Winterschnitt (im Februar), wie sonst bei Obstbäumen üblich, sollte beim Säulenobst – egal ob Apfelbäume oder auch andere Sorten – nicht erfolgen. Er würde nur starke Triebbildung auslösen.