Heute will ich einmal nur die ganz echten enthusiastischen Gartlerinnen und Gartler ansprechen. Diejenigen, die sich schon seit Wochen auf den Urlaub freuen um dann endlich den Garten genießen zu können. Diejenigen, nur darauf warten, dass der Liegestuhl im Garten steht, dass ein kühler Sommerspritzer auf dem Terrassentisch wartet und diejenigen, die ihre Erdbeeren frisch aus dem Garten holen um sie danach mit kühlem Joghurt zu genießen.

Genau diejenigen sind es nämlich, die den Garten verschlingen, in ihm aufgehen und aufleben. Bei diesen „echten“ Gartlern ist es dann so, wie bei mir: Wir setzen uns auf die Terrasse, genießen den Spritzer mit einem frischem Zitronenverbenenblatt, löffeln die Walderdbeeren mit Joghurt und legen uns in den Liegestuhl. Wir blättern in Gartenbüchern, in Gartenzeitschriften und… erblicken über den Rand der Sonnenbrille einen vertrockneten Ast bei einer Rose. „Na, den schneide ich aber jetzt ab.

Schwupps hat man die Rosenhandschuhe an, die Baumschere und einen großen Korb geholt und weil man schon dabei ist, kann freilich auch der Rückschnitt nach der Rosenblüte „mitgehen“ und die Wildtriebe entfernt werden. Und weil man schon beim schneiden ist, das Mandelbäumchen wartet noch auf die „Frisur“ und die Weide gehört auch noch gestutzt.

„Wie lange können sie im Garten sitzen“, fragte mich kürzlich eine Besucherin in meinem Garten. Ich hab ehrlich geantwortet – „weniger als zehn Minuten…“.  Aber genau das ist mein Urlaub – garteln ohne Muss. Werkeln ohne Auftrag. Nicht umsonst sag ich: eine Stunde Garteln, ist wie ein Tag Urlaub.