Der Sommer war kurz und heftig – der Herbst bringt nun Ruhe und viel Farbe in unsere Gärten und auf Balkon und Terrasse. Hier sind sieben Tipps von unserem Biogärtner Karl Ploberger, wie man den grauen Nebeltagen ein Schnippchen schlägt:

1. Genießen wir die Ernte

Saftige Zwetschken, knackige Äpfel, köstliche Birnen und dazu noch der vitaminreiche Holler. Jetzt ist Haupterntezeit im Obstgarten. Wer sich auch noch über Herbsthimbeeren freuen kann, hat schon die richtige Wahl getroffen.

Mein Tipp: Pflanzen sie jetzt Obstbäume. Viele Bäume, die im Topf angeboten werden, tragen bereits Früchte. Gekauft wird damit gleich nach Geschmack.

2. Balkonkisterl mit Herbstaufputz

Damit die Kisterl und Schalen auf dem Balkon auch in den nächsten Wochen noch attraktiv bleiben, sollte man zunächst Stück für Stück die kranken und schäbigen Balkonblumen (z.B. Surfinien) entfernen. Pelargonien sind meist noch perfekt – sie bleiben im Kisterl.

Mein Tipp: Chrysanthemen und Eriken bringen im Handumdrehen Farbe ins Kisterl. Für diese Herbstpflanzen muss man auch die Erde nicht auswechseln. Ab und zu flüssig düngen reicht vor allem bei den Chrysanthemen aus.

3. Gemüsegarten als Vitaminlieferant

Gibt es was Schöneres, als in den Garten zu gehen und frische Vitamine ernten: Pflücksalate, Karotten, Sellerie, aber auch letzte Tomaten, Gurken und natürlich Kürbisse sind nun zum Ernten bereit.

Mein Tipp: Wurzelgemüse möglichst lange am Beet stehen. Kürbisse erst ernten, wenn der Stängel eintrocknet. Damit sie lange haltbar bleiben zuerst im Zimmer einige Wochen lagern. Ist die Haut dann dick und fest, in den Keller legen.

4. Den goldenen Herbst einläuten

Was im Frühjahr die Blüten sind, sind im Herbst die bunten Blätter. In den nächsten Wochen vollzieht sich wieder dieses fantastische Naturschauspiel: von zarten gelb-grün bis hin zum feurigen Rot reicht die Palette.

Mein Tipp: Nutzen Sie Spaziergänge (zum Beispiel in Botanische Gärten) um neue Lieblingssorten zu entdecken. Wie in einem begehbaren Gartenbuch präsentieren sich nun all die Gehölze, die den „Indian Summer“ in ihren Garten holen.

5. Flotte Blüher pflanzen

Krokusse im Herbst – für viele nach wie vor eine Überraschung. Aber die gibt es, sogar in größerer Auswahl als man denkt. Der bekannteste ist der Safran (der allerdings einen sehr sandigen, warmen Boden benötigt) oder der Herbstkrokus (Crocus kotschyanus), der zuverlässig blüht. Giftig, aber eindrucksvoll sind die Herbstzeitlosen. Sie blühen jetzt und bilden erst im Frühjahr die Blätter.

Mein Tipp: Viele der Herbstblüher lassen sich auch gut in Töpfen kultivieren und liefern schnell und problemlos einen Blüten-Blickpunkt – auch auf Terrasse und Balkon.

6. Wildfrüchte als Herbstschmuck

Dass Hagebutten rote Früchte haben, werden wohl die meisten wissen, dass es aber auch orange, gelbe und fast schwarze „Hetscherl“ gibt, kennen nicht alle. Daneben zeigen aber auch Sanddorn, Dirndlstrauch und Wachholder dekorative Früchte.

Mein Tipp: Besuche in Rosengärten, Baumschulen und Botanischen Gärten zeigen nun die ganze Pracht der Wildfrüchte. Neben der Zierde lassen sich diese Früchte auch herrlich in der Küche zu Marmeladen verarbeiten.

7. Natur beobachten

Wer an einem Herbstmorgen durch den Garten spaziert erlebt wahre Kunstwerke der Natur: Spinnennetze, die mit Tautropfen zwischen den Blumen gespannt sind, sehen beinahe wie Daimantenketten aus. Die vertrockneten Fruchtstände von so manchen Pflanzen – z. B. der Strauchpfingstrose – sind wie Skulpturen und wer ein emsiges Eichkätzchen beobachtet, wird kaum auf die Idee kommen, der Herbst sei langweilig.

Mein Tipp: Gerade die Fruchtstände von so manchen Gehölzen sind nun in voller Pracht – auch hier ist beobachten angesagt. Die Auswahl für den Kauf ist größer als man denkt.