„Sammler sind Menschen mit großer Leidenschaft“.

Und da ist noch etwas. Ich bin stolz auf meine Sammlungen! Nicht alle will ich hier erwähnen und keine wird je vollkommen sein. Nicht zuletzt deshalb, weil immer wieder Pflanzenliebhaber neue Schätze zum Tausch bringen und weil sich meine Vorlieben auch immer wieder ändern. Aber manches bleibt – so meine Liebe zu den Alpenveilchen. Über sie habe ich ja schon in diesem Buch geschrieben. Sie haben mich zum Gärtner gemacht, sie haben mich gelehrt, mich in Geduld zu üben und sie haben mir gezeigt, wie groß die Vielfalt einer so kleinen Pflanzenart sein kann.

Erste Leidenschaft: Zyklamen

Eine Wanderung auf einen Berg im Salzkammergut führte mir das heimische, damals noch Cyclamen europaeum benannte Wildalpenveilchen erstmals vor Augen – oder besser vor die Nase. Noch heute erinnere ich mich an jene Stelle im Wald, wo ich erstaunt als Schulbub, der mit Schwester und Schwager unterwegs war, niederkniete und an den Blüten schnuppert. Ich dachte mir damals, dass hier die Natur einen Irrtum begangen haben musste. Denn „mein“ Gärtner in Vöcklabruck hatte mir doch alles über Alpenveilchen erzählt – allerdings nur über die Gärtner-Alpenveilchen, also Cyclamen persicum. Und die seien keinesfalls winterhart, trichterte er mir ein.

Es gibt also auch noch andere! Die kindliche Entdeckungslust nahm ihren Lauf. Immer mehr lernte ich über diese Pflanzen kennen. Nicht von heute auf morgen, aber im Laufe der Zeit. Als ich meinen eigenen Garten hatte, konnte die Sucht endlich in vollem Ausmaß ausbrechen.

Eine Zyklamen-Gärtnerei

Anteil daran hatte eine kleine Gärtnerei, die ich bei meinen britischen Gartenreisen in der Grafschaft Kent entdeckte: Tile Barn Nursery. In den drei kleinen Gewächshäusern eröffnete sich für mich ein Paradies. Tausende Alpenveilchen standen hier in den unterschiedlichsten Arten und Sorten, Blütenfarben und Blattformen. 20 verschiedene Arten gibt es, vom heimischen Wald-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) bis zu den griechischen, afrikanischen und türkischen Spezies. Hier alle zu erwähnen würde den Umfang des Buches sprengen. Dennoch möchte ich zwei meiner allerliebsten Arten anführen. Da ist einmal das heimische Alpenveilchen, das direkt hinter unserem Haus im Wald wächst und alljährlich ab Mitte August zu blühen beginnt. Dann reckt „purpurascens“, wie die Sammler im „Pflanzenchinesisch“ (ich zitiere eine Radio-Hörerin) sagen, die Blütenhälse aus dem Waldboden und verströmt einen betörenden Duft. Erinnerungen an meine erste Bekanntschaft mit dieser Pflanze werden alljährlich wach.
Freilich nicht nur im Wald – gut 30 Töpfe mit diesen Zyklamen stehen bei mir in den Frühbeeten, gut schattiert und vor zu viel Sonne geschützt. Mit den unterschiedlichsten Blüten und Blättern. Einige zum Beispiel mit silbrigem Laub, wie sie in dieser Form nur im Bereich des Gardasees vorkommen. Fast alle habe ich in den letzten  Jahren aus Samen gezogen, einige aber auch von lieben Gartenfreunden als Pflanzen erhalten. Und einige sogar aus meiner kleinen Gärtnerei in England mitgebracht. Wobei es dort interessanterweise besonders schwierig ist, C. purpurascens zu kultivieren. Wenigstens eine Pflanze, bei der wir gegenüber den Briten im Vorteil sind.

Gezogen werden meine „Waldzyklamen“, wie ich sie für die Besucher immer bezeichne, in einer Erde, die humos ist, aber groben Kalksplitt enthält. Gedüngt werden sie praktisch nie, im Frühjahr bekommen sie allerdings dann und wann ein wenig Knochenmehl. Gegossen wird nach Gefühl, meist im Frühjahr und dann wieder ab August, wenn das Wachstum beginnt.

Der zweite wirkliche Liebling unter den Zyklamen ist Cyclamen intaminatum: Sie stammt aus der Westtürkei, wurde erst 1934 entdeckt und ist ob ihrer Kleinheit für mich ganz einzigartig. In unseren Breiten ist sie nicht wirklich winterhart und steht daher bei mir in Töpfen im Kamelienhaus, wo sie jedes Jahr im Herbst ihre kleinen Blüten öffnet. Blüte und Stängel zusammen sind nicht größer als ein Streichholz.

„Was ist jetzt los, Papa?“

Ich erinnere mich noch gut, als ich vor einigen Jahren ein paar Tage nicht zu Hause war und dann ins Gewächshaus kam: alle Minizyklamen standen in voller Blüte. Jeder Stock war mit dutzenden Blüten geschmückt. Voll Freude schnappte ich ein Töpfchen und lief damit ins Haus, wo meine Frau und meine Tochter beim Frühstück saßen. Mit glänzenden Augen stand ich da und als einzige Reaktion kam von meinem Töchterchen: „Mama, was ist mit Papa los?“ Und ich wusste – jetzt war der Enthusiasmus mit mir durchgegangen ….

Schneeglöckchen, eine britische „Infektion“

Warum interessiert man sich plötzlich für eine Pflanzenart? Eine Frage, die ich bis heute nicht beantworten kann, obwohl ich mich immer und immer wieder beobachte. Bei den Schneeglöckchen waren es mehrere Ursachen, konnte ich später analysieren: ein Bericht in der Zeitschrift „The Garden“, der Mitgliedszeitschrift der Royal Horticultural Society. Hunderte Schneeglöckchen wurden in diesem Artikel vorgestellt. Dazu Bilder von Ausstellungen, die alljährlich im Februar im Rahmen von „Snowdrop-Days“ stattfinden.

Also gut: Die ersten Bestellungen sind schon aufgegeben, neue Kataloge flattern ins Haus. Im Internet finden sich immer mehr Quellen und plötzlich erreicht die Sammlung die stattliche Größe von fast 100 verschiedenen Schneeglöckchen. Freilich – was hier alles so wunderbar klingt, wird immer wieder von Rückschlägen begleitet. Gerade bei den Schneeglöckchen, die sich manchmal nur durch zarte Streifen in der Blüte, manchmal aber auch durch besonders große Erscheinungsformen unterscheiden, macht mir ein Schädling ganz große Sorgen: Die Narzissenfliege. Weit über zwei Dutzend Töpfe landeten schon auf dem Kompost, weil dieser gefräßige Schädling nichts von der kleinen Zwiebel übrig gelassen hat.

Aber vielleicht machen gerade diese Probleme das Experimentieren so interessant! Erst im letzten Jahr haben die äußerst seltenen Herbst-Schneeglöckchen wieder ihre Blüten geöffnet. Nicht nur die Galanthus reginae-olgae sondern auch Leucojum autumnalis, die Herbst-Knoten-Blume, die ich mittlerweile ebenfalls sammle ….

Kamelien: Blüten des Winters

Schon bald nachdem ich mein erstes Gewächshaus errichtet habe, fiel mein Interesse auf eine Pflanze, die in fast allen alten Gartenbüchern ausführlich beschrieben wird: die Kamelie. Über Jahrhunderte begeisterte ihre Blütenvielfalt die Gärtner und es wird sogar mancherorts behauptet, dass die Kamelie weiter verbreitet sei und intensiver gezüchtet wurde als Rosen. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen, jedenfalls nimmt sie im asiatischen Raum einen viel größeren Stellenwert ein als bei uns. Eigentlich muss es heißen – als bei uns jetzt. Denn vor gut hundert Jahren war alles anders. Ganze Glaspaläste ließen sich manche Herrscher bauen, um darin mit den neuesten Kamelien aufzutrumpfen.

Meine ersten Kamelien kamen per Post aus Norddeutschland. Für einen Fernsehbericht wollte ich beweisen, was in den Büchern nachzulesen ist: Kamelien sind ganz und gar nicht so empfindlich, wie vielfach vermutet wird. Das Umstellen der Kamelie auf einen anderen Standort in voller Blüte wird heute noch von vielen Gärtnern als Todsünde bezeichnet, auf die diese Pflanze mit Blatt- und Knospenabwerfen reagiert. Daran ist ganz und gar nichts wahr. So kamen die ersten Pflanzen im großen Postpaket – zum Teil mit dicken Knospen, zum Teil sogar schon blühend. Im kühlen Gewächshaus aufgestellt, erholten sie sich binnen kurzer Zeit von der Reise und alle Knospen öffneten sich. Auch hier wäre es wieder grob fahrlässig, wenn ich nur einige wenige nennen würde, so groß ist die Vielfalt. Meine Strategie bei der Auswahl: Grundsätzlich suche ich nur nach Kamelien, deren Blüten duften. Von ihnen gibt es mehr, als man denkt, nur sind sie üblicherweise nicht im Handel, wo es nämlich nur um das schnelle Wachstum und schöne große Blüten geht. Die Blüten der duftenden Sorten mögen vielleicht ein wenig kleiner sein, aber wenn sich ab Februar der Duft verbreitet, kommt jeder Gärtner auf seine Rechnung.

Exotik im Glashaus

Wichtig – um noch einmal den Ruf der Kamelien zu retten – ist bei diesen Pflanzen nur eines: ein Standort, der im Winter niemals eine Temperatur über 15 °C aufweist. Die Luftfeuchtigkeit sollte ein wenig höher sein, denn extrem trockene (Heizungs-)Luft mögen diese Exoten ganz und gar nicht. Sie lassen dann die Knospen fallen.

Im Frühjahr nach den letzten starken Frösten kommen die Töpfe ins Freie in den Halbschatten, bei mir hinter den Ruinengarten und zwischen die Rhododendren. Dort „übersommern“ sie, bekommen bis Mitte August „sauren“ Dünger, wie es ihn für Moorbeetpflanzen gibt und wandern Anfang November wieder ins Gewächshaus. „Wandern“ ist gut! Die Töpfe werden immer größer und so manches Exemplar kam schon unter die Schere, damit es im Glashaus überhaupt verstaut werden konnte. Sie stehen eng bei einer Temperatur von exakt 1 °C. Ab Februar, wenn die Sonne ihre Kraft zurückerlangt, steigt das Thermometer auf etwa 12 °C. Und dann beginnt wieder das große Blühen. Leider nur für mich alleine und beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Aber das haben eben solch extravagante Pflanzen an sich – sie lassen sich nicht gerne zusehen.

Ganze neue Liebschaft: Erdorchideen

Diese Vorfrühlingszeit im Gewächshaus macht das Leben eines Gartenliebhabers so schön. Wir erleben das, was Nichtgärtner nur für einige Wochen erleben, gleich zwei, drei Monate lang. Neben den Narzissen, die in meinem Gewächshaus in Töpfen vorgetrieben werden, sind bereits die ersten Frühjahrs-Zyklamen in Blüte und dazu seit einigen Jahren auch noch die Erdorchideen. Ein Blütenfeuerwerk sondergleichen!

Schon bei der Vorbereitung für dieses Buch war der Fotograf begeistert: Die Erdorchideen sind wirklich einzigartig. Pleione heißen sie botanisch und kommen zumeist aus dem Himalaja-Gebiet, vor allem aus Tibet und China. Daher werden sie auch oft als Tibet-Orchideen bezeichnet. Aus dem Nichts erscheinen ab Februar die Blüten – manchmal bis zu zehn Zentimeter im Durchmesser. Direkt aus der Erde, ohne ein einziges Blatt. Rot, Rosa, Weiß und Gelb – in allen Schattierungen gibt es ihre Blüten. Je nach Witterung dauert das Schauspiel mehrere Wochen lang, denn die einzelnen Sorten blühen zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

Kultiviert werden die Bulben, die aussehen, als wären sie kleine Tulpenzwiebeln, in einem Substrat, das aus Pinienrinde, Nadeln und etwas grobfasrigem Torf besteht. Darin bilden sich erst nach dem Abblühen die ersten Wurzeln und dann erscheinen pro Bulbe ein, zwei Blätter. Bis zum Herbst dauert diese Wachstumsphase, in der die Orchideen einen halbschattigen und luftfeuchten Standort benötigen.
Ab Oktober färben sich die Blätter gelb und dann ist es höchste Zeit, das Gießen einzustellen. Absolut trocken werden sie nun die nächsten Wochen im obersten Regal des Kamelienhauses stehen. Werden durch die Temperatur von nur 1 °C ihre Blüten ausbilden und ab Februar wieder in voller Pracht erstrahlen.

Große Leidenschaft – besondere Gehölze

Des Biogärtners Leidenschaft sind Wildsträucher – heimische Wildsträucher. In ihrer Umgebung kann sich die Natur ein ökologisches Gleichgewicht schaffen. Dennoch darf man nie vergessen, dass unsere Gärten Kulturlandschaften sind. Daher ist es auch unser Recht, den einen oder anderen nicht heimischen Baum oder Strauch zu pflanzen.
So finden sich bei mir im Garten die ganz und gar nicht heimischen Rhododendren und Azaleen. Ihre Blüten im April und Mai sind einfach ein Traum – auch wenn die Kultur in unseren Breiten mit viel Mühe verbunden ist. Nur wer in unserer kalkreichen Gegend den Boden großzügig austauscht, wer Jahr für Jahr kräftigt „sauer“ düngt und auch ab und zu immer wieder Laubkompost oder Torf aufbringt, wird bei Moorbeet-Pflanzen gesundes Wachstum erzielen.

Lebkuchenduft im Spätherbst

Ähnlich exotisch ist auch die Gehölzesammlung beim Eingang: Da steht ein Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastrum,) der sich auf dem schottrigen Untergrund sehr wohl fühlt und (beinahe) jedes Jahr seine kleinen Blüten öffnet, die dicht an dicht an Ästen und Stamm blühen. Dieser Stammblüher mag nur eines nicht –Spätfrost! Dann gibt es in diesem Jahr eben keine Blüten und der eine oder andere Ast stirbt ab. Ein paar Meter weiter steht noch eine Art Judasbaum – der Lebkuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum). Er bildet zwar nur unscheinbare Blüten aus, seine leuchtend gelb bis rot gefärbten Blätter sorgen aber im Spätherbst alljährlich für eine Überraschung. Fällt das Laub zu Boden, verschließt der Baum die kleinen dabei entstehenden Wunden mit einer Substanz, die ganz stark nach Lebkuchen riecht. Dieser Lebkuchenbaum hat schon unseren Briefträger begeistert – in den ersten Jahren war er ein wenig skeptisch, ob das, was ich da erzählte, wirklich stimmte. Später aber verkündete er mit Stolz, es sei der Spätherbst da – jetzt komme die Lebkuchenzeit. Genau das macht für mich den Reiz eines Gartens aus. Immer wieder Überraschungen und dennoch ein gewohnter Jahresablauf.

Süße Wolken im Frühjahr

Apropos Überraschungen: Beim Eingang stehen noch einige solcher besonderen Gehölze – zum Beispiel der Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum), der oft schon im Januar seine kleinen gelben Blüten öffnet. Und dann der Winter-Schneeball (Viburnum x bodnantense) und mein wirklicher Liebling: die Winter-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii). Die Geißblatt-Blüten sind nicht besonders auffallend, der Duft dagegen umso mehr. Süße Wolken „schweben“ ab Februar wochenlang ums Haus, vermischen sich in dieser Zeit mit dem Duft von Hyazinthen und Narzissen, von denen einige hundert sich im Laufe der Jahre angesammelt haben.

Tulpen und Taschentücher am Baum

Wir bleiben bei den Gehölzen, denn da gibt es noch einen ganz bedeutenden Baum, am unteren Ende des Gartens: den Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera). Im Juni schmückt er sich mit den gelbgrünen Tulpenblüten, die ihm den deutschen Namen gaben. Dieser Baum wird möglicherweise einmal zu groß. Aber er hat eine ganz besondere Bedeutung. Er ist der Taufbaum unserer Tochter Karoline. Prächtig ist er in den letzten neun Jahren gewachsen. Als kleines Bäumchen wurde er gesetzt, nun hat der Stamm schon einen Umfang von fast 25 cm. Solche Lebensbäume sind etwas Besonderes. Immer wieder gehe ich mit Karoline zu ihrem Baum. „Papa, wie alt wird der?“ lautet ihre Frage. Ich kann sie nicht beantworten – aber trotzdem oder gerade deshalb ist das Ziehen von Lebensbäumen ein schöner Brauch.

Ein noch sehr junger und etwas zerbrechlicher Baum passt in diesen Reigen. Kein Lebensbaum, sondern ein besonders schicker Gartenbewohner: der Taschentuchbaum (Davidia involucrata). Er steht beim Moor und hat erst heuer einen seiner Hauptäste verloren – vermutlich eine Pilzkrankheit, die er sich nach einem gewaltigen Hagelunwetter vor einigen Jahren zugezogen hat. Seither platzt die Rinde, die damals arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, immer wieder auf. Dennoch schmückt er sich wenigstens mit einigen „Taschentüchern“. Diese Scheinblüten, die eigentlich so wie die des Weihnachtssterns gefärbte Hochblätter sind, erregen besonderes Aufsehen. In englischen Gärten werden oft bewusst nur an den Tagen die Gartentüren geöffnet, an denen der Taschentuchbaum, der dort „Taubenbaum“ genannt wird, in Blüte steht. Dann trinkt man im Schatten des Baumes Tee.

Pflanzensammlungen sind nie vollständig

Kaum jemand, der nicht begeistert ist, wenn er eine Sammlung einer bestimmten Pflanzenart sieht. Ob Pelargonien, die einmal kakteengleich wachsen oder ein andermal mit duftenden Blättern überzeugen, ob meine geliebten Zyklamen, die einmal duftend im Wald wachsen und ein anderes Mal im staubtrockenen Kies ihre zarten Blüten öffnen – es gibt Millionen von Pflanzen. Und alle haben eines gleich – sie warten darauf, bestaunt zu werden:

  1. Auf den Standort achten: Wählen Sie eine Pflanzenart, die in ihrem grünen Paradies die idealen Wachstumsbedingungen vorfindet – Fuchsien lieben Halbschatten, Pelargonien Sonne und Zyklamen brauchen sowohl als auch.
  2. Achten Sie auf die Erde. Nur das richtige Substrat schafft Bedingungen, die Erfolg garantieren.
  3. Achten Sie auf den Pflegeaufwand. Gehölze im Garten wachsen beinahe von selbst, wenn die Voraussetzungen stimmen. Eine Rosensammlung kann so zum Juwel werden.
  4. Pflanzen sammelt man nicht wie Briefmarken! Es gibt kein Album und keinen Katalog. Doch Zeitschriften wie „Grüner Anzeiger“, vor allem aber das Internet schaffen weltweite Recherche-Möglichkeiten.
  5. Denken Sie an den Naturschutz und die damit verbundenen Gesetze. Viele besondere Raritäten – vor allem bei Orchideen – sind teurer als Edelsteine. Sie werden deshalb aus ihren Heimatländern geholt. Das ist verboten! Kaufen Sie nur bei vertrauenswürdigen Händlern.
  6. Besorgen Sie sich die passende Literatur. Einige Fachverlage bieten so genannte Monographien für eine Pflanzengattung an. Manchmal ist der Griff ins englische Buchregal nötig: Hier findet man dicke Schmöker über Schneeglöckchen, Erdorchideen und viele andere Pflanzen, leider meist sehr teuer.
  7. Bleiben Sie Sammler und werden Sie nicht Fanatiker. Es ist ein schmaler Grat, den man geht. Doch für den Sammler gilt: Die schönsten Pflanzen sind die fehlenden!

Pflanzenraritäten, hautnah

Es gibt keine bessere Möglichkeit, sich mit einer Pflanzenart auseinander zu setzen als in einem Botanischen Garten. Auf Sammlerbörsen, die oft in solchen Gärten stattfinden, kann der Grundstock gelegt werden. Später lohnen sich freilich ausgiebige Reisen. England lege ich Ihnen ans Herz, den der Kew Gardens, Wisley Gardens (mit Kaufmöglichkeit) und einiger Spezialgärtnereien (z. B. ausschließlich für Zyklamen mit einigen hundert (!) Sorten).

Besonderer Reiz: Blumenzwiebeln

Zur echten Einsteigerdroge können sich Blumenzwiebeln entwickeln. Sie sind meist in großer Vielfalt in jedem Gartencenter zu bekommen. Ob Narzissen, Tulpen oder Krokusse – die Sortenvielfalt ist riesig. Und enorm ist auch die Wuchskraft dieser kleinen Kraftpakete. Den handelsüblichen Sorten folgen meist die Wildarten und schon ist man bei Raritäten, wo eine Schneeglöckchenzwiebel um stolze 100 Euro und mehr verkauft wird.