Die Autorin hat  passend zum zehnjährigen Jubiläum des von ihr veranstalteten Gartenfestivals „Gartenlust und Landvergnügen“ in Ippenburg  ein Buch geschrieben „, das in edles Samtrot gebunden und auf kostbarem Papier  gedrucktist, versehen mit einer Banderole (die Buchhändler und Käufer allerdings zu Verzweiflung bringen dürften, denn nach mehrmaligen Einsortieren und Herausnehmen dürfte sie wohl zerrissen sein).

Die Fotos von Marion Nickig, die über ein umfangreiches botanisches Wissen verfügt,  sind wieder traumhaft schön. Sie  fängt die Farbenpracht und Sinnlichkeit der Pflanzen fotografisch einfühlsam ein, so dass man für Augenblicke glaubt, sogar  ihren  Duft erschnuppern  zu  können. Und die abgebildeten Pflanzen sind mit ihren vollständigen lateinischen Namen bezeichnet – leider keine Selbstverständlichkeit, deshalb erwähnenswert; denn das hilft  bei der Besorgung der Pflanzen für den eigenen Garten.

Man erfährt einiges aus dem Leben und der Kindheit der Autorin und (meiner Meinung nach aber zu wenig) über die Entstehungsgeschichte und  Entwicklung des Gartenfestivals,. Sie widmet sich mehr ihren  Erinnerungen und Erfahrungen, Abneigungen („ich finde es nicht nur exzentrisch BLüten zu essen, sondern sogar „kannabalisch““) und Vorlieben (der Jungfer im Grünen gebührt ein eigenes Kapitel)  und stellt ihre teilweise unkonventionellen „Rezepte“  für Beete, Gärten und einige wenige auch für Kochtopf vor.

Zahlreiche Pflanzenkombinationen in ihrem Schlossgarten entstanden durch die Zusammenarbeit mit berühmten Gartendesignern aus Deutschland, Frankreich, England, Dänemark und den Niederlanden und durch die Umsetzung der innovativen und außergewöhnlichen Garten- und Pflanzpläne, die ihr seit 2000 (seitdem gibt es die Schaugartenanlagen), alljährlich unter wechselndem Motto, angeboten wurden.

Einige interessante Kapitelüberschriften

  • Lush Pflanzen, die tanzen
  • Style – alles, was wuchert, wandert und windet
  • Grün vor Neid – die Zinnie „Envy“ und ihre grünen Begleiter
  • Pflanzen, die ich nicht mag – oder besser: wie ich sie mögen würde
  • Blumen des Bösen – schwarze Schönheiten
  • Weinraute – Gruß aus Pommern
  • Wenn du schwach bist, schneid ich dich -wenn du stark bist, lass ich dich!
  • Verdrehte Welt – Blumen zum Essen und Gemüse im Beet
  • „Summerpudding“ – Schwarze Johannisbeeren, nicht nur der Farbe wegen.

Der Anhang bietet informative Pflanzenempfehlungen zu den einzelnen Kapiteln, Bezugsquellen, einige Literaturhinweise und ein kumiliertes Pflanzen- Sachwortregister.