Der Start ins Gartenjahr war diesmal ein ganz langsamer. Wochenlang gab es in der Nacht Temperaturen um die Null Grad und auch tagsüber blieben die Werte trotz Sonnenschein im einstelligen Bereich. Dieses Wetter bescherte uns dafür ein besonders langes Blühen von Schneeglöckchen und Krokussen. Und auch die am Gehsteigrand, vorm Zaun gepflanzten Narzissen blühten wochenlang.

Frühlingsluft macht süchtig

So war das Garteln auf die wichtigsten Arbeiten beschränkt – meist eingepackt in der dicken Winterjacke, denn der kalte Ostwind machte einen längeren Aufenthalt im Freien nicht wirklich angenehm. Über Nacht wurde es dann plötzlich warm und wie bei einer Droge kam Leben ins grüne Paradies. Die vielen Nistkästen, die ich diesmal montiert habe, sind mit einem Schlag alle vergeben gewesen. Und das Zwitschern setzt nun schon weit vor 6.00 Uhr  ein – die Droge Frühling zeigt bei Tier und Mensch die Wirkung. Viele zieht es nun wieder hinaus ins Grüne. Zum Spazierengehen, Laufen oder nur um in der Sonne sitzen. Bei uns Gärtner sind meist die Sitzbänke purer Luxus, denn es dauert immer nur wenige Minuten, ehe man das eine oder andere entdeckt und wieder drauf losgartelt – nicht „arbeitet“, denn wir machen das gerne und freiwillig. So ist das laue Frühlingslüfterl auch eine Droge fürs Garteln. Sie macht zwar süchtig, aber ich kann ihnen garantieren: sie ist nicht gesundheitsschädlich.