Wenn man, so wie ich, jede Woche eine ganze Seite in der Zeitung schreiben darf, im Radio und Fernsehen über sein liebstes Hobby erzählt, dann gibt es im Jahreslauf einige Wochen, wo es ganz schwierig ist, ein neues, interessantes Thema zu finden. Vor allem dann, wenn man nicht schon Ende Oktober die Weihnachtssaison eröffnen will. Bei meinen Erkundungs-Missionen in Gärtnereien und Gartencentern stoße ich aber immer wieder auf viele Blumenfreunde, die mir Tipps geben. So entstand auch diese Geschichte. 

„Der faule Gärtner auf Beutezug“

Ich war in einer großen Gärtnerei unterwegs, kurz vor Geschäftsschluss und fast alleine in den riesigen Gewächshäusern. Wahrscheinlich geht es den Blumenliebhabern da allen gleich. Man kommt um eine Pflanze zu kaufen und im Nu füllt sich das Einkaufswagerl. „Aha“, sagte da ein Blumenfreund (tatsächlich ein Mann!) mittleren Alters, „der faule Gärtner auf Beutezug“! So begannen wir ein wenig zu plaudern und er erzählte über seine Orchideensammlung und seine neu entflammte Liebe für die Usambaraveilchen. „Die hatte schon meine Großmutter in Wien“, berichtete er. In den hohen Räumen eines Gründerzeithauses, ganz in der Nähe eines Kachelofens hatte sie ein Blumentischchen mit Glasfenstern, so eine Art Minigewächshaus fürs Zimmer, in dem die Afrika-Veilchen standen. So spazierten wir zum Tisch mit den Usambaraveilchen und kaum waren wir dort, gesellten sich zwei Frauen dazu. Die schönsten Exemplare wurden ausgewählt und schon war eine neue Story geboren. Danke an den Gartenfreund!