Das Veilchen – genauer Viola odorata – das wohlriechende Veilchen, hat im April Hochsaison. Mit dem Blühen der Veilchen hält der Frühling endgültig seinen Einzug. Veilchen gibt es in vielen Farben: gelb, weiß, rot – ja sogar gefüllt blühende. Alle haben eines gemeinsam: Sie lieben einen Standort mit lehmigem Boden, der allerdings in der obersten Erdschicht sehr humos ist – zum Beispiel durch Blätter, die verrotten.

Daher wachsen Veilchen am liebsten unter Laubbäumen und -sträuchern. Zum Beispiel gemeinsam mit den Leberblümchen. Noch einen Wunsch haben sie: keine zu hohen Temperaturen. Wird es über längere Zeit wärmer als 15 Grad, hören sie ziemlich rasch mit dem Blühen auf. Einmal Veilchen – immer Veilchen! Sagt den Pflanzen der Standort zu, dann vermehren sie sich rasch – einerseits durch Ausläufer, andererseits durch Samen, die von den Ameisen verschleppt werden. Denn am Samenkorn befindet sich immer ein kleines „Zuckerpaket“, ein sogenanntes „Eleiosom“, das ein Leckerbissen für die kleinen Krabbeltiere ist.

Sammeln in der freien Natur verboten

Seit jeher begeistern Veilchen – Goethe schwärmt von ihnen, Kaiserin Elisabeth – „Sisi“ liebte die kandierten (verzuckerten) Veilchen und auch heute gibt es wieder viele Gartenliebhaber, die diese kleinen Pflanzen schätzen. Das sammeln in der Natur ist nicht lohnenswert (und auch verboten), denn über die Jahrhunderte wurden von den Gärtnern Sorten ausgewählt, die besonders große Blüten und intensiven Duft besitzen. Eine davon ist das Veilchen „Donau“, das aus Österreich stammt und seit etwa 1930 gezogen wird – es blüht beinahe als erstes, hat intensiven Duft und dazu noch lange Blütenstiele, die zum Pflücken einladen. Absoluter „Duftstar“ ist aber das so genannte Parmaveilchen.

Es war im 18. und 19. Jahrhundert in Frankreich so begehrt, dass sich in der Gegend rund um Toulouse zahlreiche Gärtnereien ausschließlich mit der Kultur dieser Veilchen befassten. Ein Virus machte aber dem Boom ein Ende und innerhalb kürzester Zeit, gingen alle Pflanzen ein. Heute ist es gelungen, diese wertvollen Veilchen aus einzelnen, gesunden Zellen zu ziehen und wieder virusfreie Bestände aufzubauen. Der Aufwand kostete freilich – aber es lohnt sich das Parmaveilchen an einer sehr geschützten Stelle anzupflanzen. Ohne Winterschutz geht es aber nicht – der kleine Duftstar ist nicht ganz frostfest.