Immer öfter sind es die Nostalgiepflanzen, die unsere Wohnzimmer erobern. Eine davon ist das Usambaraveilchen. Über Jahrzehnte eine der beliebtesten Pflanzen, die nun in vielen neuen Sorten eine Wiedergeburt feiert. 1892 ist es in den Usambara-Bergen im heutigen Tansania entdeckt worden. Und zwar von Baron Adalbert Emil Walter Redcliffe Le Tanneux von Saint Paul. Nicht wirklich zum merken, aber die Botaniker werden sofort erkennen: Saintpaulia ionantha, so wurde es in die Pflanzenbücher mit dem botanischen Namen aufgenommen.

Viele Farbschattierungen und Blütenvariationen

Die Nebelberge unweit des Kilimandscharo sind die Heimat. Dort stehen sie unter hohen Bäumen, immer vor Sonnenlicht geschützt, bei Temperaturen die konstant mehr als 20 Grad betragen und einer Luftfeuchtigkeit, die sehr hoch ist. Bei uns hat das „Veilchen“, das mit dem heimischen Duftveilchen ganz und gar nichts zu tun hat, vor allem in den 50er Jahren eine ganz große Bedeutung. Nicht zuletzt deshalb, weil es sich so perfekt züchten ließ. Zuerst gab es das Afrikanische Veilchen nur in blau, doch die Gärtner (und ihre Kunden) entdeckten bald ihre Liebe zu dieser Pflanze. Viele Farbschattierungen und Blütenvariationen gibt es mittlerweile. Oft ist das Usambaraveilchen eine Wegwerfpflanze, die man rasch einmal mitnimmt, wenn es in großer Zahl beim Diskonter steht. Doch bei ein wenig Pflege fühlt es sich in unseren warmen Wohnräumen sehr wohl. Besonders geschätzt wird das Veilchen aus Afrika in des USA. Dort gibt es Sammlerklubs und von dort kommen auch meist die neuen Sorten.

Das liebt das kleine Blütenwunder

Temperaturen um die 20 bis 23 Grad sind für Usambaraveilchen ideal. Ganz wichtig aber: Niemals direktes Sonnenlicht und eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit. In der Heimat wächst es am Waldrand in humosen Böden und mag daher nur kalkfreies Wasser. Damit die Luft nicht zu trocken ist, empfiehlt es sich einen großen Untersetzer mit Tongranulat zu füllen, immer feucht zu halten und die Übertöpfe mit den Veilchen darauf zu platzieren.

Zwei außergewöhnliche Besonderheiten

Keine andere Pflanze, so haben die Experten festegestellt, erzeugt im Vergleich zu Blattoberfläche so viel Sauerstoff, wie das Usambaraveilchen. Berechungen haben ergeben das 53 Pflanzen ausreichen würden den Sauerstoff für einen Menschen zu erzeugen. Und: Die Blütenfreudigkeit ist dann besonders groß, wenn man ab und zu eine Antibabypille in die Erde steckt.