Waren es vor einigen Jahren noch die „Ungarischen Paprika“ oder auch die Pfefferoni, wer heute Schärfe sucht, der greift zu Chili. Eine der Trendpflanzen der letzten Jahren und mit ein Grund warum sich plötzlich auch immer mehr Männer fürs Garteln interessieren. Hier steht alles, was sie schon immer über Chili wissen wollten.

1. Woher kommen sie?

Kolumbus brachte die ersten Chilis mit nach Europa und dachte er habe Pfeffer an Bord. Der Name stammt von den Azteken, die in Mexiko lebten.

2. Wie wird die Schärfe gemessen?

Die Schärfe wird in Scoville gemessen. Der Pharmakologe Wilbur Scoville hat diese Skala geschaffen und damals die Werte geschätzt. Heute lassen sich die Capsaicin-Mengen exakt messen. Am gebräuchlichsten ist aber eine zehnteilige Schärfeskala.

3. Welcher ist der schärfste Chili?

Schärfestufe 10 (meist noch mit ++)versehen dürfte „Naga Jolokia“ sein. Oft zu finden ist auch der Habanero. Chinesische Züchtungen sollen aber noch schärfer sein.

4. Sind die Früchte zur Gänze gleich scharf?

Nein! Besonders scharf sind die Samen und das weiße Fruchtfleisch (Zellwände) an den Stegen zu den Samen. Bei den extrem scharfen Sorten unbedingt Handschuhe bei der Verarbeitung tragen, die Schärfe lässt sich nicht abwaschen.

5. Gibt es Zierpflanzen, die wie Chili aussehen?

Seit einigen Jahren findet man immer mehr Capsicum-Arten, die als Zierpflanze angeboten werden. Sie sind aber meist chemisch gespritzt und nicht für den Verzehr geeignet.

6. Sind Chili gesund?

Die Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. Fakt ist: Chili regen die Schweißdrüsen an (daher kühlt der Körper), töten Darmparasiten und Bakterien und verschnupfte Nasen werden rascher frei.

7. Nimmt man mit Chili tatsächlich ab?

Wie bei allen Angaben zum Abnehmen kommt es darauf an, was man sonst isst und wie man sich bewegt. Fix ist aber, dass Chili den Stoffwechsel stark anregen und Kalorien verbrannt werden.

8. Wo wachsen Chili am liebsten?

Humusreiche, kalkhaltige Erde an einem sonnigen bis halbschattigen Platz ist ideal. Zu viel Hitze ist schlecht, da sich Spinnmilben und Läuse breitmachen.

9. Sind die Pflanzen mehrjährig?

Ja, viele können problemlos überwintert werden. Sogenannte „Bonsai“-Chilis werden sogar sehr alt und sehen dekorativ aus. Kultiviert werden sie auf der Fensterbank.

10. Welches Mittel gegen die Schärfe gibt es?

Viele „Insider-Tipps“ gibt es dazu. Wasser, Bier und Fruchtsaft sind jedenfalls absolut ungeeignet, denn Capsaicin ist öl- und nicht wasserlöslich. Daher Milch trinken oder mit Olivenöl den Mundraum ausspülen. Brot soll auch das Chili-Feuer löschen.

 

Fest der Vielfalt in Engelhartszell

Chilis in allen Schärfegraden, Tomaten in den unterschiedlichsten Größen und Geschmacksvarianten und dazu ein Blick hinter die Kulissen einer Gärtnerei, das gibt es am Wochenende 4. und 5. August (jeweils von 10 bis 18 Uhr) im Stift Engelszell und der Biogärtnerei Stockenhuber (ehemalig Stiftsgärtnerei).