Es gehört zu unseren Wäldern, wie der dunkelblaue Spätsommerhimmel: das Alpenveilchen. Fast in allen Laubwäldern des Salzkammerguts ist es zu finden: Cyclamen purpurascens. Das in Europa heimische (daher auch früher: C. europaeum) wächst „über Kalk“, wie die Pflanzenkundler sagen, benötigt aber eine humusreiche Schicht, in der die Knollen liegen.

Blütenteppiche, die den Wald mit Duft einhüllen

Ende Juli öffnen sich die ersten Blüten, kämpfen sich durch das verrottende Laub und innerhalb von wenigen Wochen entstehen so Blütenteppiche, die den Wald mit ihrem Duft einhüllen. Die karminroten Blüten locken vor allem Hummeln an, befruchten sich aber auch selbst. Dann verschwindet das Alpenveilchen schon wieder aus unserem Blickfeld, denn die kugeligen Fruchtkapseln liegen an den spiraligen Fruchtstielen am Boden.

Alpenveilchen

Alpenveilchen

Ein Jahr benötigen sie zum Reifen, dann werden die Ameisen aktiv, denn an den kleinen Samen, die nun ausfallen, befindet sich ein (offenbar köstlicher) Ölkörper (genannt Elaiosom). Die Ameisen bringen die Samen deshalb in ihre Bauten und sorgen damit für eine flächige Ausbreitung. Eine Vorliebe dieser Samen wird damit auch erfüllt – sie wollen immer im Dunklen keimen.