Mit der Zeit wird man bequemer – das wird wohl jeder zugeben. Zwar ist bei uns das Haus nach wie vor überreich und sehr gefühlvoll von meiner Frau weihnachtlich geschmückt. Da und dort aber macht sie sich nicht mehr den Stress, wie vor einigen Jahren, als die mittlerweile (fast) erwachsene Tochter  noch ein Kind war.

Alle Türkränze – von der Eingangstür bis zum Glashaus wurden selbst gemacht. Aufwändig verziert und dann gemeinsam mit dem Kind montiert.

Genau so war es auch immer Tradition den Adventkranz selber zu binden und zu dekorieren. Ein großer Tannenkranz mit vier roten Kerzen, Zapfen und Mascherl.

Als wir vor einigen Tagen auf dem stimmungsvollen Salzburger Adventmarkt (gemeinsam mit 10.000 Touristen aus Japan, Italien und Deutschland…) unterwegs waren, wollte meine Frau einen wirklich extrem schönen Adventkranz kaufen – „ich mach mir heuer nicht die Mühe“! Die Tochter, sonst sehr schnell beim Einkauf, protestierte ganz energisch: „Das haben wir immer selbst gemacht, warum heuer plötzlich nicht mehr…“. Also wurde nicht gekauft.

So war wieder einmal ich an der Reihe und musste die Tage danach die Zutaten besorgen: Tannenreisig (am besten das extrem stark duftende von der Doppel-Tanne), Zapfen – nicht zu groß. Und die Kerzen – kräftiges rot – keine Pastellfarben. Es war alles so wie immer: Meine Frau band den Kranz – allerdings ganz alleine. Denn die Tochter lernte: „Dafür hab ich jetzt wirklich nicht Zeit – heuer ist Matura“.

Den nächsten Adventkranz werde wohl ich besorgen, vom Markt – ohne Abstimmung im Familienrat.