Nach vielen Jahren habe ich wieder eine Gartenreise nach Südafrika, genauer in die Kapprovinz, unternommen. Ein Land, das sich in den letzten Jahren so verändert hat, dass man nur staunen kann: Eine einzigartige Natur, unfassbar schöne – aber doch ganz andere Gärten, perfekte Straßen und Sauberkeit – wohin man auch blickt. Und vom Tafelberg bis zum Kap der Guten Hoffnung, von den Drakenbergen bis zum atlantischen und indischen Ozean – überall findet man im afrikanischen Frühling die herrlichen Proteen.

Die Gartenreise war diesmal nicht nur botanisch hoch interessant, sondern auch geschichtlich. In diesem Land ist Nelson Mandela und seine Leistungen für einen friedlichen Neubeginn ohne Rassentrennung allgegenwärtig. Packend dieser Teil der aktuellen Geschichte – nicht nur für mich, sondern diesmal auch für meine Tochter. Mit großen Ohren erlebte sie hautnah, was vor wenigen Jahren noch in der Schule gelehrt wurde. Und sie genoss auch die Gärten.

Auch wenn es nicht ganz einfach ist, wenn man mit einer Schar von Pflanzenenthusiasten unterwegs ist, die staunend von einer Protea zur nächsten eilen. Die spannenden Erzählungen des Reiseleiters (an ihm ist ein Geschichtsprofessor verloren gegangen!) machten das für Tochter Karoline wett. Bis ich am letzten Tag dann leise fragte, ob ihr diese (erste) Gartenreise gefallen hat. „Ja, sie war ein Traum – aber ich kann das Wort Protea nicht mehr hören“. Alles klar – ein Jahr lang ist nun Protea-Ruhe.