Was anziehen? Das größte Problem – vor allem für die weiblichen Besucher. Aber ein Erlebnis allemal. Was da an Hüten zu sehen war, übertrifft jeden Liveball an Kreativität – Mobiles und tanzende Mascherl, Blüten und Früchte. Für die Queen kann es nicht bunt und verrückt genug sein.
Die Wünsche des Biogärtners, dass seine Frau doch möglichst viel Botanik am Kopfe trägt wurden strikt abgelehnt. Ein zarter weißer Hut war das Ergebnis eines langen Einkaufs im Hutsalon „Camilla“ in Baden.
Und für die geladenen 3.500 Briten war das Gartenfest zwar ein Erlebnis und Ehre, aber sie nahmen es mit typisch britischen Humor. So meinte damals ein Richter, der wenige Tage davor in Pension gegangen war: „Mit dieser Einladung auf ein Stück Kuchen und ein Sandwich erspart sich der Staat meine Pensionierungsfeier“. Ja, so sind sie die Briten und ihr Oberhaupt – und so wird fast immer und überall ein Gartenfest gefeiert. Witterung egal! Beginnt es zu regnen, Schirm auf und kuscheln – nach 10 Minuten ist es wieder vorbei. Und weiter geht der Smalltalk am Englischen Rasen.
Wobei ich ja noch immer vermute, dass die Queen das nur macht, damit der Rasen belüftet wird. Denn die Damen mit ihren Bleistiftabsätzen versinken regelmäßig im weichen Erdreich und nur mit Hilfe des Gentlemans wird der Schuh wieder herausgezogen – zurück bleibt ein Loch. Ideal für kräftiges Graswachstum.