Das Schneeglöckchen – mit botanischem Namen Galanthus – kennt wohl jeder. Da und dort gibt es aber Verwirrungen, denn die Frühlingsknotenblume wird von vielen ebenfalls als Schneeglöckchen bezeichnet. Das Schneeglöckchen steigt dann in den Rang des „echten“ Schneeglöckchens auf. So weit so gut.

Bei der Gartenmesse  in Wels gab es vor einigen Jahren die deutsch-österreichische Sprachverwirrung. Nicht umsonst heißt es ja: die Sprache ist das, was uns von den Deutschen am stärksten trennt. Damals hatte der Chefredakteur einer Biogartenzeitschrift für seinen Schaugarten „Märzenbecher“ bestellt – kein Problem, dacht ich mir und so standen 100 Töpfe mit den entzückenden kleinblütigen „Tete a Tete“-Narzissen bereit. Der Chefredakteur pflanzte und pflanzte, bis er zu mir kam und wissen wollte, wann endlich seine Märzenbecher für die Frühlingsblumenwiese kämen?
Ein ungläubiger Blick von mir verriet die Verwirrung: „Hier stehen sie!“.

„Nein, nicht die Narzissen, sondern die Leucojum“, entgegnete der pflanzende Chefredakteur von Botaniker zu Botaniker. Da war alles klar: die Frühlingsknotenblume war gemeint, das „falsche“ Schneeglöckchen…
Die waren freilich nicht mehr aufzutreiben und so wurde die Blumenwiese für die Österreicher genau das, was im Plan stand: „Wiese mit Märzenbecher“.

Daher hat der botanische Name seine große Bedeutung. Ob auf Gartenreise in England oder bloß beim Sprung über die Grenze in Deutschland. Mit dem offiziellen Namen aus dem „Zander“ (der  ist die Bibel für diese Pflanzennamen und hat nichts mit dem köstlichen Speisefisch zu tun) kommt man weltweit ans Ziel. Auch bei einer deutsch-österreichischer Sprachenverwirrung.