In den letzten Wochen standen bei mir zahlreiche Gartenreisen auf dem Programm. Zuletzt war ich in Irland, einer Insel, deren westlicher Teil durch das raue Klima des Atlantiks geprägt ist. Bei den langen Fahrten durch die herrliche Natur, vorbei an den uralten Bäumen, die voll mit Moosen und Flechten wie in einem Märchenwald aussehen, bleibt viel Zeit zum Plaudern. Da zeigt sich, dass das Garteln wirklich eine völlig neue Dimension bekommen hat.

Viele der Gäste bei diesen Reisen haben oft erst mit 30 oder 40 Jahren zum Gärtnern begonnen und dabei ihre neue Kraftquelle gefunden. „Früher hätte mich ein Wetter, wie man es hier erlebt, nervös gemacht“, meinte eine Mitdreißigerin mit ihrem Mann, als wieder einmal ein kräftiger Regenschauer mit Sturmböen gegen die Fensterscheiben des Busses prasselt.

Landschaft in Irland

Landschaft in Irland

Geduld und Gelassenheit

Geduld und Gelassenheit habe sie beim Garteln gelernt und sie kommt beim Unkrautzupfen „so rasch herunter“, dass ihr schon nach einer halben Stunde nicht mehr bewusst ist, dass sie sich heute im Job extrem geärgert hatte. Und so waren die vielen Gartenfreunde immer gut drauf, erzählten von ihren Erfolgen und Misserfolgen. Von den vielen Pflanzen, die den Winter nicht überlebt haben und wo nun Platz für Neues ist. Und schon wurde die Regenjacke mit Kapuze übergezogen und der nächste durchwandert. Die eine oder andere „grüne Beute“ in der angeschlossenen Gärtnerei wird die Frostlücken im Paradies daheim wieder schließen und immer an die stürmischen Gartenerlebnisse erinnern.