Wohin man blickt und wohin man seine Nase hält – der Lavendel ist nun in vielen Gärten und Parks die dominierende Pflanze. Oft gepflanzt zu den Rosen, obwohl er bodentechnisch gar nicht zu den Königinnen passt. Aber dennoch steht dem Traum von den blühenden Feldern in der Provence, dem intensiven Duft und den hunderten summenden Bienen auch im eigenen Garten nichts im Wege. Hier die Tipps, damit nichts schief geht:

  1. Hier fühlt er sich wohl! Lavendel benötigt einen vollsonnigen Standort. Halbschattige Plätze führen zu unhübschem Längenwachstum. Im Schatten (auch von anderen großen Stauden) überlebt der Lavendel nicht lange.
  2. Der passende Boden! Lavendula angustifolia ist bei uns absolut frosthart, wenn man eher trockene, kiesige, ja sogar steinige Standorte wählt. Ideal ist es, wenn man in das größere Pflanzloch Steine, Splitt und Tonscherben füllt. Algenkalk beim Pflanzen untermischen und jährlich ein wenig nachstreuen und oberflächlich einarbeiten. Bei neugekaufte Pflanzen im Frühjahr den Wurzelballen beim Setzen aufreißen. Wer jetzt pflanzt, sollte das aber nicht machen – die Pflanze ist voll im Wachstum und würde die Blüten rasch hängen lassen.
    Lavendel

    Lavendel

  3. Mulch ja – aber keine Rinde! Lavendel mag keine sauren Böden. Daher gedeiht er am besten, wenn man ihn gar nicht, oder mit mineralischen Stoffen – wie zum Beispiel Kalksplitt – mulcht. In die Erde Eierschalen einarbeiten. Im Frühjahr mit Gartenkalk („Vitalkalk“) versorgen.
  4. Keine Staunässe! Die Erde sollte immer nur leicht feucht gehalten werden und darf durchaus auch einmal komplett austrocknen. Kurzzeitig richtet aber auch stark erhöhte Feuchtigkeit keinen Schaden an. Winterstaunässe ist für den Lavendel aber tödlich. Mit dem Düngen kann man bei dieser Pflanze zurückhaltend sein.
  5. Nicht jeder Lavendel ist gut! Es sind unzählige Lavendelarten bekannt, von denen in Mitteleuropa wegen seiner Frostresistenz aber nur Lavendula angustifolia verbreitet ist. Andere Arten wie z. B. Lavendula latifolia oder Lavendula stoechas sind nur in wärmeren Gebieten zu finden. „Hidcote Blue“ gilt als die robusteste Sorte, hat das dunkelste Blau und wächst sehr kompakt. Beim Kauf aufpassen: Nur Pflanzen kaufen, die durch Stecklinge vermehrt wurden.
  6. Wichtig – gleich nach der Blüte schneiden! Lavendel sollte man nach der Blüte stark zurückschneiden und zwar so weit, dass noch ein paar grüne Blätter vorhanden sind. Momentan schaut das Minigehölz zwar mitgenommen aus, treibt aber rasch aus und bildet einen dichten, buschigen Wuchs.
  7. Lavendel selbst vermehren! Am einfachsten geht das über Stecklinge, die außerordentlich gut wurzeln: Einfach einen halbverholzten Zweig abschneiden, die untersten Blätter und ev. Blüten entfernen und in die Erde stecken. Nach wenigen Wochen gibt es bereits Wurzeln und im kommenden Jahr ist daraus schon wieder eine stattliche neue Pflanze geworden.
  8. Lavendel und Rosen

    Ein Grundprinzip in der naturgemäßen Gestaltung eines Gartens ist die Mischkultur. Auch wer sonst davon wenig hält, die Kombination Rosen und Lavendel ist allgegenwärtig. Dem Lavendel werden viele positive Eigenschaften zugesprochen. So erreicht man eine Abwehr der Schädlinge, wie zum Beispiel Blattläuse und Zikaden. Von den Standortwünschen passen diese beiden Pflanzen aber eigentlich nicht zusammen, daher sollte man den Lavendel leicht erhöht setzen und das Pflanzloch mit durchlässigem Material auffüllen. Rosen wollen nämlich einen lehmigen Boden, Lavendel einen kiesigen.