Es ist schon das zweite Jahr, dass es den Liebling der Österreicher erwischt hat: zunächst mit einem nicht mehr gewohnten „normalen“ (Frost-)Winter und dann noch mit später Kälte im April. Die Hortensien haben darunter extrem gelitten und viele Pflanzen werden dieses Jahr nicht blühen. Dennoch zeigen es die Verkaufszahlen: diese einstige „nur“ Muttertagsblume ist zum Superstar in den Gärten und auf den Terrassen geworden.

Gefärbte Hochblätter

Ob rosa, weiß oder ganz blitzblau – ob tellerförmig oder mit attraktiven Farbzeichnungen. Die Auswahl an Hortensien ist gewaltig und wird von Jahr zu Jahr größer. Hortensien haben übrigens etwas gemeinsam mit dem Weihnachtsstern. Es sind nicht die Blüten, die wir bewundern, sondern die gefärbten Hochblätter. Die echten Blüten befinden sich zwischen den gefärbten Blütenblättern und sind ganz klein. An die 80 Arten von Hortensien gibt es – hier eine kleine Auswahl:

  • Bauern- oder Muttertagshortensie (Hydrangea macrophylla)
  • Tellerhortensie (Hydrangea serrata)
  • Rispenhortensie (Hydrangea paniculata)
  • Schneeballhortensie (Hydrangea arborescens ‚Grandiflora‘, ‚Annabelle‘)
  • Samthortensie (Hydrangea aspera ‚Macrophylla‘)
  • Eichenblättrige Hortensie (Hydrangea quercifolia)
  • Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
Hortensie

Hortensie

Hortensien sind bei uns großteils winterhart. Allerdings nicht alle. Manche sind emfindlicher, manche robuster. Besonders die alten Bauerngartenhortensien gehören zu denjenigen, die auch ein so strenger Winter, wie der letzte nichts anhaben kann. Daher der Tipp: Bei so manchem Bauernhaus findet man die alten, meist rosa oder rot blühenden Büsche. Durch so genannte Stecklinge (Triebspitzen mit zwei Blättern, die man in ein Sand-Torf-Gemisch steckt) lassen sie sich leicht vermehren. Also fragen, ob man nicht von diesen Hortensien so einen Ableger bekommen könnten.

Neue einzigartige Hortensie "Fireworks blue"

Neue einzigartige Hortensie „Fireworks blue“

Viele neuere Sorten sind aber zurückgefroren und bilden dann keine Blüten mehr. Denn viele dieser Pflanzen blühen nur auf den Trieben, die sie im Vorjahr gebildet habe. Vernichtet sie der Frost, gibt es keine Blüten. Besonders die als „Muttertags“-Hortensie bekannte „Hydrangea macrophylla“ mit den großen und eindrucksvollen rosa, weißen oder blauen Blüten, neigt dazu. Ebenfalls ohne Blüten bleiben Hortensien, wenn sie falsch geschnitten werden: Niemals im Herbst oder Frühjahr die Triebe dieser Sorten einkürzen – sie würden die Blüten wegschneiden!

„Endless Summer“ hält minus 30 Grad aus

Neue Züchtungen einer amerikanischen Gärtnerei bringen aber hier für unsere Gegend Abhilfe. Die Sorte „Endless Summer“ ist seit einigen Jahren im Handel. Bis nahezu minus 30 Grad hält sie aus. Genau so robust und noch ein wenig blühfreudiger ist die Sorte „Forever and ever“. Beide blühen nicht nur an den „alten“ Trieben, sondern bilden auch auf den jetzt wachsenden immer und immer wieder Blüten.

Rispenhortensie

Rispenhortensie

Blau blühen übrigens Hortensien nur dann, wenn sie absolut kalkfrei stehen und auch nur mit Regenwasser gegossen werden. Kalkhaltiger Boden oder kalkhaltiges Leitungswasser färbt die Blüten dann zuerst schmutzig blau und später völlig rosa. Daher gilt – wie für alle Hortensien: Moorbeeterde. Also Rhododendron-Erde oder Laub-Erdekompost (kann man, wenn man viel Laub im Garten hat, auf einem eigenen Komposthaufen ganz leicht herstellen). Alaun wird übrigens zum „Hortensien färben“ verwendet. Ins Gießwasser gegeben sorgt es dafür, dass die Pflanze blaue, statt rote Blüten bekommt.

Anspruchslose „Annabelle“

Eine alten, und besonders empfehlenswerte Sorte ist auch noch die Sorte „Annabelle“ („Hydrangea arborescens“), die noch anspruchsloser ist, als die oben genannten. Sie blüht in einem cremfarbigen weiß und einem zarten rosa. Der große Unterschied beim Schnitt: Sie wird im Frühjahr auf etwa 15 cm zurückgeschnitten, wächst dann stark, bildet die Blütenbälle, die bis zum Winter abtrocknen und dann auch noch mit Raureif geschmückt besonders dekorativ aussehen.

Für Liebhaber von Hortensien sind auch die Eichblatt-Hortensien zu empfehlen. Neben den kerzenförmigen Blüten, sind hier die Blätter besonders attraktiv. Nur für die wirklichen Experten sind dann im Garten die Tellerhortensien geeignet, ihre Blüten sind besonders schön, daher auch sehr beliebt aber leider auch sehr frostempfindlich. Im Topf gezogen und in einem Gewächshaus überwintert, gibt es aber keine Probleme.

Hortensie

Hortensie