In den vergangenen Wochen habe ich Sie ja gebeten, bei meiner großen Gartenumfrage teilzunehmen. Hier sind die Ergebnisse und dazu ein Vergleich, was sich in den letzten beiden Jahren (2015 gab es meine letzte Gartenumfrage) geändert hat. Rund 1.000 User haben bei beiden Umfragen teilgenommen.

Immer mehr kinderlose Singles

Beim Familienstand gab es eine große Veränderung zu meiner Umfrage 2015: Garteln für kinderlose Singles scheint viel interessanter geworden zu sein. So waren 2015 bei der Umfrage 31,74 Prozent single und hatten keine Kinder, heuer sind es 53,59 Prozent. Im Gegensatz zur Befragung vor 2 Jahren kann man sagen: Die Gartler werden etwas jünger. Damals war gut die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer unter 50, die Hälfte darüber. Heuer sieht es so aus: Etwa 58 Prozent sind unter 50, gut 42 Prozent darüber.

Umfrage - Familienstand

Familienstand

 

Umfrage - Alter der Hobbygärtner

Alter der Hobbygärtner

Garteln ist in weiblicher Hand

Garteln scheint nach wie vor sehr in weiblicher Hand zu sein. 2015 waren bei der Befragung ungefähr 88 Prozent weiblich und 12 Prozent männlich, heuer ist das Verhältnis rund 85 (weiblich) zu 15 (männlich). Zur Ehrenrettung der Männer muss man aber sagen: Ihr Anteil wird größer! Ähnlich geblieben ist auch der Stellenwert des Gartens (auf einer Skala von 1= gar kein Interesse bis 10 = großes Interesse): 2015 lag er bei 3,53, heuer bei 3,58. Auch an der Häufigkeit, wie oft Blumen verschenkt werden, hat sich nicht viel verändert. Etwas mehr als 50 Prozent tun dies sowohl heute, als auch vor 2 Jahren regelmäßig, rund 47 Prozent machen das eher selten, der Rest nie.

Folgende Gartenexperten waren den Befragten – neben Karl Ploberger – unter anderem bekannt: Uschi Zezelitsch, Marie-Luise Kreuter, Angelika Ertl, Prinz Charles, Volker Kugel, Konrad Näser, John Langley, Andrea Heistinger, Markus Kobelt, Miriam Wiegele, David Austin, Sepp Holzer. Bei den bekannten Gartensendungen war „Natur im Garten“ ganz vorne, Rang 2 nahm Querbeet ein, danach kommen halbwegs gleichauf Grünzeug (SWR), MDR Garten, Ratgeber Haus und Garten. Ähnlich war es auch 2015.

Bei den Gartenbüchern werden und wurden auch vor zwei Jahren Nachschlagewerke/Ratgeber vor Bildbänden und Lexika bevorzugt. Die bekanntesten dabei waren bei der heurigen Umfrage: Gartenbücher von Biogärtner Karl Ploberger, „Der Bio-Garten“ von Marie-Luis Kreuter, Bücher von Andrea Heistinger, Lucas’ Anleitung zum Obstbau, „Endlich Sebstversorger“ von W.D. Storl und einige mehr. Interessant war heuer die Frage: „Kaufen Sie regelmäßig Bücher oder leihen Sie Bücher“? 45,65 Prozent kauft alle Bücher, aber schon 44,51 Prozent kaufen UND leihen Bücher.

Anteil der Biogärtner wird mehr

Der Anteil der Biogärtner wird mehr! Der Großteil jener, die auf meine Fragen geantwortet haben, gärtnern biologisch – nämlich 78,21 Prozent. 9,38 Prozent gärtnern teilweise mit chemischen Spritzmitteln aber ohne Kunstdünger, bei 8,83 Prozent wird nur Kunstdünger aber kein chemisches Spritzmittel verwendet, nur 3,59 Prozent verwenden beides. 2015 sah das noch etwas anders aus: da gärtnerten rund 72,83 Prozent biologisch, 13,43 Prozent mit chemischen Spritzmitteln aber ohne Kunstdünger, 10,64 Prozent ohne chemische Spritzmittel jedoch mit Kunstdünger und 3,1 Prozent verwenden beides.

Umfrage - wie gegärtnert wird

Wie wird gegärtnert?

Gegossen wird heuer, wie 2015, hauptsächlich mit Regenwasser, gefolgt von Leistungswasser und Brunnen. Der Anteil jener, die einen Nutzgarten haben, ist leicht gestiegen von 80,54 auf 85,36 Prozent. Beim Gartentyp bezeichnet sich der Großteil jener, die geantwortet haben, als naturnah (83,72 Prozent), gefolgt von romantisch (35,45 Prozent). Modern oder minimalistisch bezeichnen sich nur 12,83 bzw. 11,17 Prozent. Die meisten der Befragten gärtnern alleine oder mit dem Partner. Bei einem Fünftel helfen auch die Kinder mit. Wie schon vor zwei Jahren erledigen die meisten Hobbygärtner ihre Gartenarbeiten selbst, lediglich Baum- oder Heckenschneiden wird von gut einem Fünftel an Firmen vergeben.

Garteln zur Entspannung

Die Hauptmotive fürs Gärtnern: Es dient zur Entspannung, man erhält eigene Lebensmittel, man verwirklicht sein eigenes grünes Paradies oder man will Tieren und Nützlingen einen Lebensraum schaffen. Tauchen Probleme (z.B. Blattläuse, Krankheiten) im Garten auf, informieren sich immer mehr im Internet. Waren es vor 2 Jahren noch gut 83 Prozent, sind es jetzt schon knapp 88. Der Anteil jener, die sich in Büchern informieren, ist mit 65,58 Prozent annähernd gleich geblieben. Wie viel Zeit wendet man fürs Garteln auf? Im Frühling werden pro Woche im Schnitt 2,52 Stunden in den Garten investiert, im Sommer 2,82, im Herbst 2,57 und im Winter 1,12. Die Zahlen sind dabei ähnlich, wie 2015. Gut die Hälfte gibt im Monat durchschnittlich 20 bis 50 Euro aus, etwas mehr als ein Viertel 50 bis 100 Euro, bei rund 13 Prozent sind es unter 20 Euro und der Rest gibt mehr als 100 Euro aus.

Das sind die Lieblingspflanzen

Nun zu den Lieblingspflanzen: Im Zimmer am beliebtesten sind Orchideen, gefolgt von Grünlilie, Ficus, Palmen, Elefantenfuß und Kakteen. Vor zwei Jahren hatten bei den Zimmerpflanzen noch eindeutig die Palmen die Nase vorne, gefolgt von Grünlilie, Kakteen und Elefantenfuß. Erst dann kamen die Orchideen. Auf Balkon und Terrasse heuer voran: Pelargonien, Oleander, Geranien, Kräuter, Fuchsien und Surfinien. Die Vorlieben waren auch 2015 ähnlich. Im Ziergarten sind es: Rosen, Hortensien, Lavendel, Gräser, Pfingstrosen, Tulpen und Lilien. Auch hier hat sich an den Vorlieben wenig geändert. Im Gemüsegarten sind und waren am beliebtesten: Tomaten, Kräuter, Salat, Zucchini, Gurken und Kürbis. Im Beerengarten haben die Befragten am liebsten Erdbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren. Beim Obstgarten am beliebtesten: Apfel, Kirschen, Birne, Marille, Zwetschke und Pfirsich, hier zeigt sich im Vergleich zu 2015, dass die Marille an Beliebtheit gewinnt.