Erdäpfel stehen wieder hoch im Kurs. Nicht bloß die Standardsorten, die in jedem Supermarkt zu finden sind, sondern die ganz besonderen Knollen, die violett, rot oder knallig gelb die Blicke auf sich ziehen. Zwar ist nicht mehr der große Kartoffelacker der Wunsch der Hobbygärtnerinnen und -gärtner. Ein Beet oder gar nur ein Topf voll der köstlichen Früchte reicht.

Acker, Heubeet oder Blumentopf

Für den Kartoffelacker haben wohl die Wenigsten Platz. Dabei sollte der Anbau der Start für einen neuen Garten sein, denn Erdäpfel machen den Boden „mürbe“. In Reihen angebaut liefern sie nach wenigen Monaten eine prächtige Ernte. Für die Pflanzmenge einen Richtwert: mit 3 kg Pflanzkartoffeln kann man etwa 10 Quadratmeter bepflanzen.

Erdäpfelernte aus dem Topf

Erdäpfelernte

Für „intelligente Faule“, von denen ich so oft schwärme, eignet sich die sogenannte „Heu-Methode“. Kartoffeln werden ab Anfang Mai auf einem Stück Wiese (das nur gemäht sein muss) in einer Reihe (Abstand ca. 40 – 50 cm) aufgelegt. Danach kommt eine 40 cm Schicht trockenes Heu (aber auch trockener Staudenschnitt) auf die Kartoffeln. Danach gut angießen und feucht halten. Die Knollen treiben rasch aus und wurzeln im feuchten Heu und auch im Boden darunter. Ist das Kraut abgestorben, wird das Heu zur Seite gerecht und darunter findet man die Kartoffeln, die meist auf dem Mutterboden liegen – bereit zur Ernte.

Der Kartoffeltopf ist für kleine Gärten oder sogar Balkon und für all jene, die viele unterschiedliche Sorten anpflanzen wollen, ideal. Passend ist ein Topf mit 50 cm Durchmesser – die Größe kann aber auch variieren.  Auf eine Schicht von etwa 15 cm gut durchlässiger Erde (Gartenerde, Kompost, Quarzsand und Hornspäne) legt man je nach Sorte (je kleiner die Knollen, desto mehr) drei bis fünf Knollen und bestreut sie dick mit Urgesteinsmehl. Danach mit Erde bedecken. Sind die Triebe zehn Zentimeter hoch, mit Humus auffüllen und das wiederholt sich, bis der Topf komplett mit Erde gefüllt ist. In den Blattachseln der Triebe bildet die Kartoffel Wurzeln und damit neue Knollen. Nach dem Absterben der Blätter wird der Topf „gestürzt“ und die Erdäpfel geerntet.

Erdäpfelernte aus dem Topf

Erdäpfelernte aus dem Topf

Kartoffeln sind ganz eng mit den Tomaten verwandt und leiden deshalb unter den selben Krankheiten. Daher sollten die beiden köstlichen Gemüsearten möglichst weit von einander angepflanzt werden, weil so die Krautfäule nicht leicht übertragen wird.

Meine Top-Sorten

  • Meine absoluten Favoriten sind bei den Gelbfleischigen die festkochende „Linda“ und die „Heideniere“.
  • Bei den Blauen (oder Violetten) gehört der „Blaue Schwede“ und „Violetta“ zu den Besten.
  • Bei den Roten finde ich „Duke of York“ und die gefleckte „Mayan Twilight“ hervorragend.
  • Einige Sorten haben eine besondere Wuchsform: „Kipfler“ sind bekannt (und köstlich), ähnlich sind die winzigen „Bamberger Hörnchen“ oder die französische Sorte „La Ratte“.
  • Bei den mehligen Sorten empfehle ich den „Mehligen Mühlviertler“.