Eine großartige Ausstellung im Rahmen der Landesgartenschau in Kremsmünster zeigt noch bis Sonntag, wie genial die Welt der Bonsais ist. Fast 100 Minibäume sind im historischen Fischkalter zu sehen. Bonsai sind gerade in den letzten Jahren wieder besonders beliebt geworden. Hier 10 Tipps, wie man solche Bäume pflegt:

  1. Der Baum in der Schale

Bon-Sai bedeutet soviel wie „Baum in der Schale“. In der Anfangsphase wird die Schale oft zu groß sein, nach und nach wird sie der Baumgröße angepasst. Neu entwickelte Schalen verhindern übrigens das im Kreis wachsen der Wurzeln und durch doppelwandige Schalen eine zu große Erwärmung.

  1. Der perfekte Platz

Die wohl wichtigste Regel: Bäume, die bei uns im Freien wachsen, haben nichts im Zimmer verloren. Outdoor bleibt Outdoor. Anders bei tropischen Pflanzen, die als kleine Bäume gezogen werden – sie können im Zimmer aufgestellt werden.

  1. Die richtige Pflanze

Im Prinzip lässt sich aus jedem Gehölz ein Bonsai kultivieren. Es sind also keine spezielle Pflanzen oder Sorten. Ob uralte Wildrose oder eine Azalee, ob Lärche oder Kiefer – über die Jahre lässt sich aus allen Pflanzen eine attraktive Baumskulptur gestalten.

  1. Ohne Erde geht nichts

Normale Blumenerde oder Gartenerde sind für Pflanzen in so kleinen Schalen nichts. Das Substrat für Bonsai besteht aus Lava, Bims, Lehm, Akadame (Lehm aus Japan), Kanuma (ebenfalls aus Japan), Torf und Sand. Meist hat jeder Bonsaifreund aber seine eigene Mischung.

Wildrose als Bonsai

Wildrose als Bonsai

  1. Der perfekte Schnitt

Der Schnitt macht den kleinen Baum erst zum Bonsai. Ob Besen- oder Aufrechte Form, ob Kaskade oder Windgepeitscht – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ziel ist es die Bäume in Klein so auszusehen lassen, als ob sie in der Natur im Großen stehen.

  1. Jährliches Umtopfen

Eine der wichtigsten Aufgaben ist das Umtopfen im zeitigen Frühjahr und der regelmäßige Wurzelschnitt. So wird das Wachstum reguliert und die Proportionen erreicht.

  1. Immer wieder gießen

Bonsai wollen ihre Besitzer täglich sehen – oft sogar zwei Mal. Denn die wenige Erde in den Schalen trocknet rasch aus und muss aber feucht gehalten werden. So gießen die Bonsaifreunde an heißen Tagen oft täglich zwei bis drei Mal mit Sprühflaschen.

  1. Auch die Kleinen haben Hunger

Wer meint, man kann einen kleinen Baum durch eine „Diät“ kultivieren, der irrt. Nur gut ernährte Bäume wachsen perfekt. Der kleine Wuchs wird ausschließlich durch den Wuchs erzielt. So werden zu große Blätter entfernt, damit kleine, der Größe des Baumes entsprechende, nachwachsen.

Japnischer Ahorn Bonsai

Japnischer Ahorn Bonsai

  1. Im Winter gut geschützt

Auch im Winter bleiben die wertvollen Stücke im Freien. Allerdings nicht frei aufgestellt, sondern oft verpackt mit Heu und Stroh. Gerade immergrüne Bonsais benötigen in dieser Jahreszeit besonders viel Aufmerksamkeit.

  1. Wertvoll über die Jahrzehnte

Die häufigste Frage, die gestellt wird: Wie alt und wie teuer ist der Bonsai? Wie immer bei Liebhaberstücken lässt sich das nicht so genau sagen. Für besonders perfekte Stücke, die schon einige Jahrzehnte alt sind, werden aber locker einige 1.000 Euro bezahlt. Beginnen sollte man allerdings mit kleinen, selbstgezogenen Pflanzen.

Bonsai auf der Landesgartenschau

Noch bis zum 11. Juni sind in Kremsmünster im historischen Fischkalter die kleinen Bäume zu bewundern. Die Mitglieder des Oberösterreichischen Bonsaiclubs haben die Schau gestaltet und geben bis Sonntag auch Tipps und Ratschläge. Mehr Infos auch unter www.bonsaiclub.at

Ein Prachtstück einer Azalee bei der Ausstellung in Kremsmünster

Ein Prachtstück einer Azalee bei der Ausstellung in Kremsmünster