Die ersten Wege in meinem Garten waren die Rasenpfade – jene Bereiche in einer Wiese, die immer wieder gemäht werden. Dann – bei stärker begangenen Wegen – wurden die Rindmulchwege daraus, später ein Schotterweg und irgendwann wurde dann gepflastert.
Wege verbinden, Wege im Garten haben aber auch eine Zierfunktion. Daher sollte man genau planen und überlegen, wo welcher Weg hinkommt. Zu perfekt, zu steril sollte es in einem Garten nicht abgehen – an manchen Stellen soll, ja muss die Natur ihr Sagen haben. Die Auswahl an passenden Wegen ist groß. Ganz wichtig: er soll nicht trennen, sondern zusammenführen.

Die Wege zum Gartenglück

Gartenwege verbinden: das Haus mit dem Garten, das Beet mit dem Sitzplatz oder die Eingangstür mit der Gartentür. Wege haben also eine ganz bestimmte Funktion. Dennoch sind sie aber gleichzeitig ein ganz wichtiges Gestaltungselement. Daher sind Wege immer den Bedürfnissen anzupassen: Der Hauptweg des Gartens, der auch bei Regen und Schnee begangen wird, muss anders gestaltet werden, als der Zugang zum Beerengarten. Auch die typischen „Sommerwege“, also jene Gartenecken, die nur bei extremer Hitze genutzt werden und im Schatten von Bäumen oder großen Sträuchern liegen, sind anders zu erschließen.

Der Rasenpfad
Der einfachste Weg überhaupt! Alle ein bis zwei Wochen wird gemäht und damit hat es sich. Wer beim Anlegen schon auf die künftigen Rasenwege achtet, kann dort den Humus mit Schotter und Kies vermischen und damit wasserdurchlässige Bodenverhältnisse schaffen. Damit trocknet ein Rasenweg rascher ab.

Der Rindenmulchweg
Jeder Schritt wird zum Erlebnis: Weich federnd gibt der Boden nach. Es duftet nach Rinde. Dieser Weg ist ideal im Beerengarten: zwischen den Ribiselsträuchern (Johannisbeeren), bei den Himbeeren oder den Heidelbeeren. Hergestellt wird er ganz einfach: 20 cm Mutterboden abheben und mit Mulch aufschütten. Nach einigen Monaten kann die Schicht ergänzt werden.

Der Kiesweg
Es knirscht bei jedem Schritt – nicht unangenehm, sondern erdverbunden. An den Rändern keine scharfe Abgrenzung, sondern ein Wechselspiel zwischen Weg und Begleitpflanzen. Frauenmantel legt sich über den Rand, eine Königskerze sucht sich dieses steinige Beet als Zuhause und selbst die so eindrucksvoll blühende Nachtkerze genießt die karge Umgebung.

Der gepflasterte Weg
In manchen Gärten sind es fast Kunstwerke: Aus alten und neuen Pflastersteinen, aus Klinker und Natursteinplatten, aus Kieselsteinen und Betonplatten entstehen Wege zum Entdecken. Jeder Meter ein Unikat. Solche in Sand verlegte Steine sind schon nach wenigen Wochen eine Oase der Natur: so wie bei den Kieswegen nisten sich ziemlich rasch Pflanzen ein, die diese extremen Bodenverhältnisse lieben. Die Vorbereitungen sind ähnlich den der Kieswege. Verlegt werden die Steine dann in Sand der Stärke 0/3 oder in Kies. Wer beim Verfugen gleich eine Mischung an trockenheitsliebenden Kräutern in das Sandgemisch mengt, erlebt bald ein blühendes Wunder. Und wenn es zu üppig grünt, wird mit dem Rasenmäher auf einer etwas höheren Stufe dieser Naturgartenbereich in Zaum gehalten.