Diese Woche geht es um ein sehr unliebsames Thema: Die Schädlinge. Jedes Jahr bereiten Schnecken, Blattläuse, Wühlmäuse & Co den (Hobby)-Gärtnern Kopfzerbrechen und durch die unliebsamen Gäste wird die Freude am eigenen Garten oft schneller getrübt, als man denkt. Hier die sieben häufigsten Probleme, gegen die man zu kämpfen hat, und auch zahlreiche Lösungen dazu.

Schnecken

Gehören seit gut drei Jahrzehnten zu den Hauptsorgen der Gärtner. Vor allem die „Rote Nacktschnecke“ ist die gefräßigste und verspeist in kurzer Zeit große Mengen an Grünzeug.

Die Gegner: Laufkäfer (verstecken sich unter der Laubdecke), Igel, Spitzmaus, Weinbergschnecke (frisst die Eigelege), Blindschleiche und Ringelnatter. Meist werden aber nur Schneckeneier und kleine Tiere verspeist.

Die Bekämpfung: Im Biogarten ist neben dem Absammeln nur das Schneckenkorn auf „Eisen-III-Phosphat“-Basis zugelassen. Unter dem Namen „Ferramol“ kam es in den Handel. Mittlerweile gibt es viele gleichartige Produkte.

Die Weinbergschnecke - ein Nützling

Die Weinbergschnecke – ein Nützling, der Schneckeneier der Nacktschnecken frisst

Buchsbaumzünsler

Seit nicht ganz zehn Jahren treibt dieser Schädling die Buchsliebhaber vor sich her. Über Nacht tauchen die Raupen auf und fressen von innen heraus die geliebten Buchskugeln kahl. Wer nicht aufmerksam ist, findet nach wenigen Tagen völlig vertrocknete Sträucher vor.

Die Gegner: Als neueingewanderter Schädling gibt es kaum Gegenspieler. Erste Berichte zeigen aber, dass Amseln und andere Vögel die Raupen als Nahrung entdecken.

Die Bekämpfung: Im Biogarten verwendet man ausschließlich ein Präparat, das den (für alle anderen ungefährlichen) Bacillus thuringiensis enthält („Xentari“). Vermischt mit Zucker wird es in den Buchs gespritzt – die Raupen verenden in kurzer Zeit. Andere Mittel gehören zur Gruppe der umstrittenen Neonikotinoide (die großen Bienenkiller).

Blattläuse

Ein „alter“ Bekannter der Gartenliebhaber, der allerdings meist auf Pflegefehler hinweist. Bei extremer Witterung und starken Temperaturschwankungen (auch im Gewächshaus) kommt es zu einer explosionsartigen Vermehrung.

Die Gegner: Eine Vielzahl an Gegenspielern findet man in der Natur – von den Marienkäfern über die Vögel bis hin zu den Ohrwürmern und den Florfliegen reicht die Palette. Daher ist bei einem halbwegs vorhandenem ökologischen Gleichgewicht keine Eingreifen nötig.

Die Bekämpfung: Schmierseifenwasser (1 EL auf 1l Wasser + 1 Spritzer Spiritus) hilft sofort. Nicht vorbeugend anwenden, die Läuse müssen „nass“ werden! Zahlreiche fertige Biospitzmittel im Handel.

Dickmaulrüssler

Der Newcomer, der ab nun doch schon seit gut 20 Jahren die Kirschlorbeer-Fans ärgert, liebt auch Rhododendrenblätter, Kamelien, aber auch Pfingstrosen und viele andere Laubgehölze.

Die Gegner: nicht sehr viele – aber Vögel und auch einige Käfer jagen die nachtaktiven Tierchen.

Die Bekämpfung: Mit sogenannten Nematoden werden im Frühjahr und Herbst die im Boden lebenden Larven vernichtet. Die Fadenwürmer sind für alle anderen Tiere ungefährlich, müssen aber jährlich (auch in Töpfen!) angewendet werden.

Wühlmaus

Ein Kampf, der seit Jahrhunderten die Hauptaufgabe von Gärtnern und Bauern ist. Selbst große, alte Bäume fallen den gefräßigen Tieren zum Opfer.

Die Gegner: Katzen, Mauswiesel und einige Raubvögel

Die Bekämpfung: Mit Fallen (allerdings bedarf es ein wenig Geschick), Schussapparaten (gefährlich, aber wirkungsvoll) und allen möglichen (stinkenden) Gasen kann die Bekämpfung erfolgen.

Wollläuse und Schildläuse

Sie sind meist Schädlinge, die an Kübelpflanzen im Gewächshaus oder Wintergarten und Blumenfenster auftreten. Im Garten werden sie nie zum großen Problem.

Die Gegner: Neben einigen Käfern fressen Vögel und vor allem Wespen diese Schädlinge.

Die Bekämpfung: Als ersten Schritt sollte man die befallenen Pflanzen mit Schmierseife „waschen“ – also gut mit der Seifenlösung einsprühen und dann mit Wasser waschen. Danach mit den im Handel erhältlichen Mitteln auf Rapsölbasis (mehrmals) einsprühen. Das Öl verstopft die Atemöffnungen der Schädlinge.

Drahtwurm

Verwelkte Salatpflänzchen, kaputte Gurken oder Zucchinis – meist ist die Larve des Schnellkäfers die Ursache. Der orangefarbige „Wurm“ frisst sich direkt von der Wurzel in die Pflanze und bringt sie zum Absterben.

Die Gegner: so lästig er da und dort ist, aber der Maulwurf verspeist die Drahwürmer mit Leidenschaft. Auch einige Laufkäfer gehören zu den Gegenspielern.

Die Bekämpfung: Im Hausgarten erfolgt die Bekämpfung fast ausschließlich durch Fallen. Mehrere halbe Erdäpfel mit der Schnittstelle nach unten gut 5 cm tief eingraben (mit Holzstäbchen markieren) und alle zwei Tage kontrollieren. Die Drahtwürmer fressen sich in die Kartoffeln und können so abgesammelt und vernichtet werden.