Die Tage in diesem Gartenjahr sind gezählt, doch gerade jetzt ist die beste Pflanzzeit für Gehölze. Das Motto: Gärten sollten immer Platz für etwas Besonderes haben. Wie langweilig sind doch Birke, Ahorn & Co., wenn es so viele herrliche andere Gehölze gibt. Bäume, die nach Lebkuchen duften oder deren Rinde, wie der Gewürzzimt aussieht – das alles gibt’s und wurde hier schon öfter vorgestellt. Hier eine Auswahl an ganz außergewöhnlichen Bäumen und Sträuchern.

Wer an Kastanienbäume denkt, der denkt an große Allee-Gehölze. Die „Bonsai“-Ausgabe wächst überall: Aesculus parviflora – die Strauchkastanie. Im Frühsommer schmückt sich das Gehölz mit herrlichen Blüten, im Herbst ist die Blattfärbung ein Blickpunkt. Zu den Kastanien passt: Der Hänge-Lebkuchenbaum Cercidiphyllum japonicum ‚Pendulum’. Der kleine Baum mit dem silbrig-grünen Laub ist dekorativ vom Wuchs und hat seinen großen Auftritt im Herbst: eine herrlich gelbe Herbstfärbung und der Lebkuchenduft. Denn, wenn das Laub zu Boden fällt, duftet es für einige Tage intensiv nach Lebkuchen.

Hier fünf Gehölze, die nicht jeder kennt

  1. Indianerbanane (Asimina triloba) – nicht nur ein Fruchtgehölz, sondern ein nicht allzu großer Baum. Papau haben bereits die Indianer verspeist – die Früchte erinnern an exotisches Obst. Am besten zwei Bäume setzen, dann gibt’s nach 5 Jahren Früchte. Herrliche orangegelbe Herbstfärbung.
  2. Schneeflockenstrauch (Chionanthus retusus) – mein Favorit als Großstrauch und Kleinbaum. Er wird auch als Chin. Fransenstrauch bezeichnet und braucht einen geschützten Platz. Im Mai: gefranste Rispen, die duften.
  3. Sumpfzypressen (Taxodium distichum) – ein prächtiger Nadelbaum der meist an feuchten Stellen gepflanzt wird, aber genau so auch mit Trockenheit zu Recht kommt. Er wächst sehr langsam. Ist es nass (er kann auch im Wasser stehen), dann bildet er ein sog. Atemknie (wie ein Ameisenhügel), das zur Durchlüftung der im Wasser stehenden Wurzeln dient. Der Baum hat eine herrliche Herbstfärbung.
  4. Die Hortensie „Lemon Wave“ (Hydrangea sp.) zählt zu den nicht alltäglichen Sorten im Hortensienreich. Sie blüht auf den vorjährigen Trieben, ist aber auch allein durch den einzigartigen Blattschmuck interessant.
  5. Japanische Ulme (Zelkova serrata ‚Vulkan‘). Diese Ulme gibt’s als Baum oder als größeren Einzelstrauch. Das saftig grüne Laub wird im Herbst von einem Feuerwerk an Farben begleitet. Der Boden sollte feucht sein – nie austrocknen.

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Bild 1: Indianerbanane; Bild 2: Hortensie; Bild 3: Banane am Baum; Bild 4: Sumpfzypresse

Auch wenn sie noch so verwirrend sind, ein wenig sollte man sich mit den Botanischen Namen auseinandersetzen – weil sie die Verwandtschaft zeigen. Da gibt es zum Beispiel den Gewürzstrauch – mit roten Blüten im Frühjahr, die am Abend nach Erdbeeren duften: Calycanthus floridus. Die getrocknete Rinde duftet nach Gewürznelken. Und dann wurde ein Sommer blühender Gewürzstrauch entdeckt: Sinocalycanthus raulstonii ‚Hartlage Wine‘ ist aber schon eine gärtnerische Züchtung (eigentlich eine Kreuzung zwischen dem Bekannten und dem Neuen) davon. Herrlich rote Blüten mit einem interessanten Duft.