Der Palmsonntag steht vor der Tür, da werden nun wieder viele die traditionellen Palmbuschen binden oder jedenfalls kaufen und im Haus und Garten platzieren. Ein wichtiges Utensil bei den Palmbuschen sind die Palmkätzchen. Und davon gibt es viele.

Die Weide – so findet man es im Lexikon – kommt vom althochdeutschen „Wida“ – die Biegsame. 450 Arten kennen die Botaniker – von Miniarten mit nur wenigen Zentimetern Höhe, bis zu gewaltigen Bäumen, die 30 Meter und mehr werden.

Kopfweide

Kopfweide

  • Am bekanntesten ist die Korbweide (Salix vimnialis). Mit ihren langen dünnen, hellgrünen Trieben ist sie ideal für das Flechten von Körben, für Weidenhäuser, Flechtzäunen oder auch Beeteinfassungen. Die Kätzchen, um die es aber in diesen Tagen geht, sind bei dieser Weide nicht so ausgeprägt, dafür kann man aus diesen Gehölzen die dekorativen Kopfweiden formen. Jedes Jahr die Triebe des Vorjahres abschneiden, an den neuen Trieben gibt’s dann wieder die Kätzchen.
  • Die schönsten Kätzchen gibt es bei der heimischen Salweide. Salix caprea „Mas“ – ist die männliche Form mit den besonders großen Blüten. Sie gilt als die beste Bienenweide und trägt immer dann die schönsten Kätzchen, wenn sie gleich nach der Blüte kräftig zurückgeschnitten wird.
  • Salix repens gibt es in vielen verschiedenen Sorten wie var. nitida ‚Saret‘. Sie ist besonders dicht mit Kätzchen besetzt und damit ideal für kleinere Floristikgestecke geeignet.
  • Die Hänge-Kätzchenweide (Salix caprea „Kilmarnock“) ist besonders dekorativ. Auch sie hat besonders viele Blüten, wenn man jährlich zurückschneidet.
  • Wer wenig Platz im Garten hat oder auch am Balkon oder der Terrasse Weiden pflanzen will, sollte sich an den Zwergformen orientieren: Salix hastata ‚Werhanii‘, eine Zwergweide mit hübschen kleinen rundlichen kleinen Kätzchen,
  • Salix subopposita , eine japanische Zwergweide, die ganz nieder, fast kriechend, wächst und dicht mit silbrigen Kätzchen besetzt. Sie blüht später.
  • Besonders außergewöhnlich ist die Weide mit den schwarzen Kätzchen – Salix gracilistyla „Melanosachys“. Sie wächst sehr langsam, wird etwa 2 Meter hoch und die schwarzen Kätzchen sind ein toller Kontrast zu den roten Ästen.
Salix viminalis - Korbweide

Salix viminalis – Korbweide

 

Salix caprea 'Mas'

Salix caprea ‚Mas‘

 

Salix repens var nitida 'Saret'

Salix repens var nitida ‚Saret‘

 

Salix caprea 'Kilmarnock' - Hängeweide

Salix caprea ‚Kilmarnock‘ – Hängeweide

Weiden – so wachsen sie, so sind sie uns nützlich!

  1. Weiden gelten als Pionierpflanzen und gedeihen praktisch auf jeden Boden. Ist er feuchter, fühlen sie sich aber wohler.
  2. Die Vermehrung erfolgt in der Natur meist über Samen (die meisten keimen innerhalb eines Tages) und wachsen dann im ersten Jahr bis zu einem Meter.
  3. Stecklinge wurzeln rasch und dienen zum Beispiel auch zur Hangbefestigung an Bächen und Flüssen: Einfach die Äste in die Erde einschlagen (idealerweise in der richtigen Richtung) und feucht halten.
  4. Die Rinde enthält eine Vorstufe zum Aspirin und wird getrocknet als Tee zum Fieber senken und bei Schmerzen und Rheuma verwendet.
  5. Im Gartenbau setzt man die Rinde der Weide in einem Glas Wasser über Nacht an. Für Stecklinge ist dieses „Weidenwasser“ ein Mittel um die Wurzelbildung anzuregen. Nur kurz eintauchen und dann in die Erde stecken.
Schwarzes Palmkätzchen

Schwarzes Palmkätzchen