Wenn Floristen und Gärtner nach den Trends für Weihnachten und Advent suchen, dann sind sie meist ein, zwei Jahren hinter den Modetrends hinterher. Heuer ist es ein wenig anders. In Zeiten, wo am Horizont (oder auch schon näher) dunkle Wolken am Wirtschaftshimmel aufziehen, heißt es den Alltag zum Strahlen zu bringen. Genau das scheint heuer der Trend bei der Adventgestaltung zu sein. Freilich bleiben die absoluten „Musts“ beliebt: Tannenreisig, rote Kerzen und viel Natur.

Aber beginnen wir beim vergoldeten Alltag. Die Amaryllis-Zwiebel wird zum Beispiel im heurigen Advent zum Objekt der Begierde: Im Glas arrangiert mit Ästen, Bändern und goldenen Kugeln erstrahlen auch die noch nicht aufgeblühten Triebe plötzlich. So als ob es ein Zeichen wäre: genieße deinen Alltag, lerne wieder genau zu schauen und erlebe deine Umwelt mit ganz anderen Augen.

Landauf landab sind in den letzten Tagen Adventausstellungen in den Gärtnereien eröffnet worden und viele zeigten einmal mehr die Kunst der Meisterfloristen: mit wenigen Handgriffen schaffen sie es, aus einem bedornten und mit Hagebutten bestückten Rosentrieb ein Stück Adventtraum zu zaubern. Kerzen, Bänder, Zapfen – das sind die Zutaten für die stillste Zeit des Jahres. Aber „in Zeit, wie diesen“, wo wir ein wenig über unser (Wirtschafts-)Leben nachdenken, verbinden wir solche Dekorationen auch gleich mit einem Nutzen. Und so sah ich bei vielen Ausstellungen auch ganz normale Zimmerpflanzen im weihnachtlichen Aufputz: Eine Stephanotis, die duftende Kranzschlinge, im Silberkleid – mit Engelshaar und Alufolie. Oder die „aufgeputzte“ Azalee – in pink: ebenfalls eine Trendfarbe. Genau so wie die Farbe lila.

Bei aller Buntheit bleibt aber doch eine Pflanze der Renner: der rote Weihnachtsstern. Ein wenig zusätzliche Farbe hat er heuer aber bekommen: geflammt Blüten sind als neue Züchtung auf den Markt gekommen und haben sofort die Herzen der Blumenfreunde erobert.

Der Weihnachtsstern und seine Vorlieben

Weihnachtssterne oder Poinsetien oder, wie sie botanische auch genannt werden: Euphorbia pulcherrima – die allerschönste Wolfsmilch hat nur einen wirklichen Wunsch. Gleichmäßige Temperaturen. Ein Aufenthalt von nur wenigen Minuten in der eisigen Kälte machen die Pflanze zum Verlieren. Zum Verlierer aller Blätter. So kommt es, dass der preisgünstig erworbene Stock, der gleich nach der Eingangstür im Supermarkt steht, daheim bald ohne Laub dasteht. Beim Kauf daruaf achten, dass sich inmitten der Blütenblätter (eigentlich werden sie Hochblätter genannt) die kleinen wirklichen Blüten in Form von „Kugerln“ befinden. Dann ist sicher, dass der Stock frisch ist. Nun muss man das gute Stück nur noch sicher nach Hause bringen.  Daher: Weihnachtssterne beim Transport gut einpacken. Im Zimmer verträgt er viel Wärme. Braucht Wasser und wöchentlich Dünger, darf aber niemals im Wasser stehen. Staunässe ist für die Pflanzen tödlich. Genauso aber vertragen sie es nicht, wenn die Erde austrocknet. Schädlinge treten selten auf, wenn dann ist es die Weiße Fliege. Aber auch erst dann, wenn Weihnachten längst wieder Geschichte ist…